Gallas zog sich in einem Buggy-Rennen Schürfwunden an der Hand zu.
Schwerer Schlag für Vizeweltmeister Frankreich: Die "Blauen" müssen bei der Fußball-WM in Südafrika auf Lassana Diarra verzichten. Der defensive Mittelfeldspieler sei "ausgelaugt" und habe im Trainingslager in der rund 2.000 Meter hoch gelegenen Alpen-Gemeinde Tignes "sehr gelitten", erklärte Trainer Raymond Domenech am Sonntag in der Sendung "Telefoot" des Senders "TF1". Und der Coach ergänzte: "Er muss sich 15 Tage lang erholen."
"Schwerer Schlag für alle"
Domenech räumte ein,
dass das WM-Aus des 25 Jahre alten "Motors" seiner Mannschaft ein "schwerer
Schlag für alle" sei. "Aber so etwas schweißt die Gruppe zusammen." Aufgrund
von Magenschmerzen hatte der Profi von Real Madrid bereits seit Donnerstag
nicht mehr am Training des Weltmeisters von 1998 teilnehmen können. Domenech
weiß noch nicht, ob er für Diarra einen anderen Spieler nachnominieren wird.
Für das Trainingslager in Tignes, einer französischen Ski-Station etwa 150
Kilometer östlich von Lyon gelegen, hatte Domenech ohnehin 24 Akteure
berufen.
Chance für Gallas
Er will seinem verletzten Kapitän William
Gallas noch eine Chance geben. Der Abwehrspieler des Arsenal FC laboriert
noch an einer Ende März erlittenen Wadenverletzung - und sorgte dann am
Sonntag für eine weitere Schrecksekunde. Bei einem Buggy-Rennen rollte er
mit dem Wagen auf die linke Seite und versuchte, sich mit dem Arm
abzustützen. Ein Teamsprecher beruhigte aber: Gallas habe sich nur geringe
Schürfwunden an der linken Hand zugezogen.
Mit dem Verlauf des Trainingslagers zeigte sich der Nationalcoach unterdessen insgesamt zufrieden: "Das läuft sehr gut. Wir haben bessere Bedingungen als vor zwei Jahren (vor dem Debakel mit dem Vorrunden-Aus bei der EM 2008). Die Gruppe wächst zusammen." In Tignes bezog die "Equipe Tricolore" ihr erstes WM-Trainingslager, ehe es nach einem Spiel gegen Costa Rica am Mittwoch in Lens weiter nach Tunesien geht. In Südafrika trifft Frankreich in der Vorrunden-Gruppe A auf den Gastgeber sowie auf Uruguay und Mexiko.
Am 1. Juni müssen alle Teams dem Weltverband (FIFA) ihre endgültigen 23-Mann-Kader für die WM-Endrunde vom 11. Juni bis 11. Juli in Südafrika mitteilen.