Porträt

Kroatien: Ein Mittelfeld-Prunkstück

Teilen

18 Jahre nach Platz drei bei der WM wollen Modric & Co für Furore sorgen.

18 Jahre nach dem sensationellen dritten Platz bei der WM in Frankreich nimmt sich Kroatien einmal mehr Großes vor. Der Endrunden-Dauergast, der seit 1996 bei neun von elf Europa- bzw. Weltmeisterschaften vertreten war, rechnet sich in einer Gruppe mit der Türkei, Tschechien und Titelverteidiger Spanien gute Chancen aus. Dabei war die Qualifikation für das Turnier in Frankreich kein Selbstläufer.

Das hatte nach einem gelungenen Quali-Auftakt nicht nur mit einem 0:0 in Aserbaidschan und einem 0:2 in Norwegen zu tun, sondern auch mit dem von der UEFA verordneten Abzug von einem Punkt wegen rassistischer Vorfälle 2015. Das Zittern war gar so groß, dass nach der Niederlage in Norwegen und dem Rückfall auf Platz drei hinter Italien und die Skandinavier zwei Spiele vor dem Quali-Ende Trainer Niko Kovac im September 2015 durch Ante Cacic ersetzt wurde. Der 62-Jährige, der mit Ausnahme von Libyen und Maribor nur kroatische Teams betreute, brachte die Schäfchen schließlich noch vor Norwegen ins Trockene und soll die "Vatreni" ("Feurigen") auch in Frankreich erfolgreich dirigieren.

Gebürtiger Linzer

Das Herzstück seiner großteils aus Legionären bestehenden Truppe ist das Mittelfeld, das dank der Spielmacher Luka Modric (Real Madrid) und Ivan Rakitic (FC Barcelona) zwei echte Meister aufbietet. Im 21-jährigen gebürtigen Linzer und ehemaligen LASK-Jugendspieler Mateo Kovacic steht ein weiterer Legionär Real Madrids zur Verfügung. Dank Mario Mandzukic (Juventus Turin), Ivan Perisic (Inter Mailand) und Nikola Kalinic (Fiorentina) ist auch der Sturm bestens besetzt, als vermeintliche Schwachstelle könnte noch am ehesten die Defensive um den ehemaligen Sturm-Graz-Innenverteidiger Gordon Schildenfeld bezeichnet werden. Auch wenn mit Schachtar-Donezk-Kicker Darijo Srna ein erfahrener Leithammel als Kapitän zur Verfügung steht.

1996 und 2008 in Österreich erreichte Kroatien das EM-Viertelfinale, 2012 war bereits nach der Gruppenphase Endstation. Wohin die Reise diesmal geht, wird sich in Gruppe D vermutlich früh weisen. Denn in den ersten beiden Partien warten die Türkei und Tschechien, ehe zum Abschluss das Duell mit den favorisierten Spaniern ansteht.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.