Nach Zitter-Remis

Ganz Österreich feiert Tormann-Gott Almer

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Almer war gegen Portugal unbezwingbar und wird dafür vom Netz gefeiert.

Die Trophäe für den "Man of the Match" ging zwar an Portugals Joao Moutinho, für die österreichischen Fans im Pariser Prinzenpark-Stadion war aber klar, wer am Samstag der überragende Mann auf dem Platz war. Nämlich ÖFB-Torhüter Robert Almer.

Noch Minuten nach Schlusspfiff feierten ihn die Anhänger mit Sprechchören. Er hatte zuvor mit einigen Glanzparaden das 0:0 gerettet. Danach gab sich der 32-Jährige gewohnt bescheiden. "Ich habe einfach versucht zu halten, was zu halten war." Dies gelang eindrucksvoll - mit seinen Paraden brachte Almer unter anderen Portugals großen Star Cristiano Ronaldo zur Verzweiflung.

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Das mehrfache Hadern des dreifachen Weltfußballers fiel Almer gar nicht sonderlich auf. "Man ist so fokussiert, dass man nicht mitbekommt, was rundherum abläuft. Wenn man einen Ball gehalten hat, ist man gleich dabei, die Mitspieler einzuteilen, deswegen passt man auf so etwas nicht auf", erklärte er. Euphorischer reagierte da schon das Netz:

Almer nur einmal mit Glück
Chance um Chance der Portugiesen vereitelte der ÖFB-Keeper, beim Elfmeter von Ronaldo kam ihm dann die Stange zu Hilfe. "Er wollte es besonders genau machen, das war anscheinend zu genau", sagte Almer.

Der 30-fache ÖFB-Internationale hatte aber nicht nur wegen der zahlreichen Chancen Portugals viel zu tun - auch seine eigene Mannschaft hielt ihn speziell in der ersten Hälfte mit vielen Rückpässen ständig auf Trab. "Wir haben versucht, von hinten rauszuspielen, dadurch sind auch viele Bälle zu mir zurückgekommen", meinte Almer.

In einer Aktion geriet der Tormann so richtig in Bedrängnis. "Da war es ein bisschen zu eng, ich hatte nicht mehr viele Möglichkeiten und habe mir dann gedacht, ich gehe auf Nummer sicher und schieße einfach Hinteregger auf die Brust", schmunzelte er.

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Eintrag in die Geschichtsbücher
Diese kuriose Situation war auch eine Folge des großen Drucks. "Unsere Ausrichtung war ganz anders, wir haben versucht, tief zu stehen und über Konter zu kommen, wie beim 4:1 auswärts gegen Schweden. Da haben wir teilweise rausgepresst, aber das war heute fast nicht möglich, weil die Portugiesen so gut rausgespielt haben", erzählte Almer.

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Dennoch sei die Taktik richtig gewesen. Der Lohn für Almer war ein Eintrag in die ÖFB-Geschichtsbücher: Erstmals nach 13 erfolglosen Versuchen seit dem 2:0 am 21. Juni 1982 bei der WM in Spanien gegen Algerien mit Friedl Koncilia im Tor gelang es einem österreichischen Teamgoalie, bei einem großen Turnier ohne Gegentor zu bleiben.

Dafür gab es Sonderlob von allen Seiten. Teamchef Marcel Koller etwa sprach von einer "fantastischen" Leistung. Dieser Meinung schloss sich auch Kapitän Christian Fuchs an. "Er war ein sehr starker Rückhalt." Das sei er aber auch schon in der ganzen Qualifikation gewesen.

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