Champions League

3:0-Triumph: Paris demütigt die Bayern

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Neymar und Co. erteilen dem deutschen Rekordmeister eine Lehrstunde.

Bayern München hat den ersten wirklichen Härtetest in der Fußball-Champions-League beim Comeback von ÖFB-Teamspieler David Alaba nicht bestanden. Der deutsche Meister ging am zweiten Spieltag in Gruppe B gegen Paris St. Germain auswärts 0:3 (0:2) unter, liegt aber mit drei Zählern punktegleich mit Celtic Glasgow (2:0 in Anderlecht) weiter an zweiter Stelle hinter PSG.

Bayern-Trainer Carlo Ancelotti überraschte mit seiner Startaufstellung. Vor allem in der Defensive rührte der Italiener kräftig um. Neben Alaba, der nach überstandener Sprunggelenksverletzung gleich starten durfte, kamen im Abwehrzentrum Javi Martinez und Niklas Süle zum Einsatz. Bereits in der zweiten Minute war das Defensiv-Konzept der Gäste hinfällig.

Rekordmann Neymar vernaschte auf dem linken Flügel gleich mehrere Bayern, ehe er seinen Landsmann Dani Alves mustergültig bediente. Der aufgerückte Außenverteidiger schloss mit einem wuchtigen Schuss durch die Beine von Bayerns Tormann Sven Ulreich ab.

Paris konterte Bayern eiskalt aus

Wer einen Knacks im Spiel der Bayern vermutete, irrte sich jedoch. Nach einer kurzen Konsolidierungsphase war man dem Ausgleich zunächst näher. Martinez prüfte nach gut 20 Minuten PSG-Keeper Alphonse Atreola mit einem Volley-Schuss. Robert Lewandowski brachte nach einer Alaba-Flanke nicht genug Druck auf den Ball (22.). Auch vier Minuten später brachte die polnisch-österreichische Kombination in vertauschten Tollen nur beinahe den Ausgleich.

Alaba, der sich im Länderspiel gegen Georgien Anfang des Monats verletzt hatte, verfehlte eine Hereingabe nur um Zentimeter. Deutlich effizienter präsentierte sich das Starensemble der Gastgeber. Edison Cavani zirkelte den Ball nach Vorlage von Kylian Mbappé von der Strafraumgrenze mit dem Innenrist ins Tor (31.). Nach Seitenwechsel änderte sich am Spielgeschehen wenig. Bayern spielte gefällig mit und kam auch zu Chancen. Erfolgreich waren jedoch nur die Gastgeber.

PSG
© GEPA

Der von Monaco offiziell ausgeliehene Mbappé ließ Alaba im Strafraum mit einem schnellen Haken schlecht aussehen. Neymar schloss die Kombination der zwei teuersten Spieler aller Zeiten zur Entscheidung ab (63.). Damit halten die deutschen Vertreter bei einem Sieg in sechs Spielen. Nur die Bayern feierten zum Auftakt gegen Anderlecht einen vollen Erfolg. Das ist gleichbedeutend mit dem schlechtesten Start deutscher Teams seit zehn Jahren.

Basel fertigte Benfica sensationell ab

Für eine kleine Sensation sorgte der FC Basel. Der Schweizer Meister feierte gegen Benfica Lissabon einen überraschenden Kantersieg. Mann des Spiels beim 5:0 war Dimitri Oberlin, der sich an seinem 20. Geburtstag mit seinen Toren zum 2:0 und 4:0 doppelt in die Schützenliste eintrug. Die Salzburg-Leihgabe holte zudem den Elfmeter vor dem 3:0 heraus und war auch am Führungstreffer in der 2. Minute beteiligt. Die Schweizer schrieben damit an und zogen mit den Russen gleich. Lissabon ist weiter punktlos.

Im Parallelspiel der Gruppe A blieb Manchester United mit einem klaren 4:1-Sieg bei ZSKA Moskau makellos. Maßgeblich daran beteiligt war Romelo Lukaku mit seinem Doppelpack (4.,26.), zudem trafen Anthony Martial (18./Elfmeter) bzw. Henrik Mchitarjan (47.). In der 90. Minute gelang dem eingewechselten Konstantin Kutschajew Ergebniskorrektur.

"Blues" jubelten in letzter Sekunde

Chelsea verteidigte die Spitzenposition in Gruppe C. Der englische Meister kam in Madrid bei Atletico in deren neuen Heimstätte zu einem 2:1-Auswärtssieg. Antoine Griezmann verwandelte vor der Pause einen Strafstoß sicher (40.). Nach einer knappen Stunde traf der spanische Teamstürmer Alvaro Morata im Dienste der Schwarz-Weißen per Kopf zum Ausgleich. In der 94. Minute traf Michy Batshuayi mit der allerletzten Aktion sogar noch zum umjubelten Sieg für die Truppe von Antonio Conte.

In Gruppe D mühten sich die Favoriten, zu siegen. Barcelona benötigte beim 1:0 bei Sporting Lissabon sogar ein Eigentor von Sebastian Coates (49.). Ebenfalls härter zu kämpfen als erwartet hatte Juventus Turin. Der nach einer Stunde eingewechselte Gonzalo Higuain ließ die "Alte Dame" gegen Olympiakos Piräus nach 69 Minuten jubeln. Zehn Minuten später war Mario Mandzukic beim Treffer zum 2:0-Endstand zur Stelle.

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