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Champions League - Viertelfinale

8:2-Tor-Rausch! Gala-Bayern zerlegen Barca

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Die Bayern lassen Barcelona keine Chance im Champions-League-Viertelfinalkracher. Alaba und Co. setzen sich mit einer historischen 8:2 Gala-Vorstellung gegen die Katalen durch.

Der lange stilprägende Traumfußball des FC Barcelona ist im Viertelfinale der Champions League 2019/20 zu Grabe getragen worden. Am Freitag schoss der FC Bayern Barca mit einem 8:2 (4:1)-Sieg aus dem Finalturnier in Lissabon und wurde damit seiner Favoritenrolle mehr als gerecht. Nach einem Eigentor von David Alaba in der 7. Minute landete praktisch jeder Versuch der Deutschen im richtigen Tor.

+++ Hier alle Details zur historischen CL-Partie +++

Thomas Müller (4., 31.), Ivan Perisic (21.) Serge Gnabry (27.), Joshua Kimmich (63.), Robert Lewandowski (82.) und Philippe Coutinho (85., 89.) ermöglichten den Bayern ihr erstes Champions-League-Halbfinale seit 2018. In der zweiten Hälfte verschönerte Luis Suarez (57.) das Resultat aus Barca-Sicht nur geringfügig. Zu mehr reichte es für den spanischen Vizemeister nicht mehr, Superstar Lionel Messi blieb im gesamten Match unter seinen Möglichkeiten.

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Gegner der Bayern am Mittwoch wird entweder Manchester City oder Olympique Lyon sein, die es am Samstagabend miteinander zu tun bekommen. Bei Barcelona dürften die Tage von Coach Quique Setien nach dieser Blamage wohl bald gezählt sein.

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Bayern-Trainer Hansi Flick setzte vor leeren Tribünen im Estadio da Luz auf die zuletzt gegen Chelsea siegreiche Elf, das heißt mit Alaba als zentralem Abwehr-Organisator. Bei Barcelona saß Weltmeister Antoine Griezmann zu Beginn nur auf der Bank, Messi und Suarez starteten ganz vorne. Statt einer Dreierreihe im Angriff hatten die Katalanen so vier Mann im Mittelfeld, erst mit dem Wiederbeginn wurde Griezmann eingetauscht.

Müller eröffnet Tor-Reigen

In einer von Anfang an lebendigen Partie gehörte die erste Chance Barcelona, da Suarez Manuel Neuer prüfte. Doch schon nach 180 Sekunden zappelte der Ball im Netz von dessen DFB-Torhüter-Konkurrenten Marc-Andre ter Stegen. Perisic flankte von links auf Müller, der etwas außerhalb des Strafraums postiert war. Das Bayern-Urgestein spielte sofort volley auf Lewandowski weiter, der wieder für Müller abtropfen ließ - der ließ sich dann die Chance aus etwa 13 Metern nicht nehmen. Müller ist seit Freitag mit 113 Einsätzen übrigens alleiniger deutscher Rekordspieler in der Champions League.

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Die Antwort von Barcelona kam prompt durch einen weiten Ball über die linke Angriffsseite, wo Jordi Alba Kimmich enteilte. Alaba rutschte in sein Zuspiel, was den Ball in einer unglücklichen Flugkurve über Neuer ins Tor segeln ließ. Seit einem kuriosen Eigentor in einem Test mit dem ÖFB-Team im Mai 2016 gegen Malta hatte der Wiener nicht mehr ungewollt in den eigenen Kasten getroffen. Damals hatte es sich nach eigenen Angaben um sein erstes Eigentor gehandelt. Abgesehen von seinem Fauxpas bot der in einem Vertragspoker steckende Alaba aber erneut eine grundsolide Vorstellung.

Barcas Defensive völlig überfordert

Mit Chancen von Suarez (10.) und Messi (11./Stange) hatte der spanische Vizemeister dann aber nur kurz Oberwasser. Denn defensiv standen die Blau-Roten oft viel zu weit weg von den Gegenspielern, in den Zweikämpfen schwächelten sie eklatant. Somit folgte eine Demontage durch vorne eiskalte Bayern.

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Nach einem Ballverlust im Mittelfeld und dem Pass vom agilen Gnabry traf erst Perisic mit links aus spitzem Winkel ins lange Eck. Einer ansatzlosen Vorlage von Leon Goretzka folgte ebenso trocken das 3:1 durch Gnabry selbst. Kimmich fand kurz darauf Müller am Fünfer-Eck, der zum Doppelpack abstaubte. Nach einem furiosen Solo fand Alphonso Davies Kimmich in der Mitte, das war dann die Entscheidung. Goalgetter Lewandowski gelang per Kopf auch noch sein Tor, der eingewechselte Coutinho finalisierte schließlich mit zwei Treffern.

Stimmen zum Spiel:

Leon Goretzka (Bayern München):

"Es ist schwierig so kurz nach dem Spiel, aber wir sind natürlich sehr euphorisch. So richtig klar wird einem das erst in den nächsten Tagen", sagte Bayern-Mittelfeldspieler Leon Goretzka bei Sky. "Das 1:1 war ein kleiner Dämpfer. Aber dann die Moral zu zeigen und sich nicht beirren zu lassen", sei das Erfolgsrezept gewesen. Das Selbstvertrauen sei nun da, "aber das war erst ein Schritt von drei."

Doppeltorschütze Thomas Müller (Bayern München) fühlte sich nicht an den 7:1-Sieg von Deutschland über Brasilien im WM-Semifinale 2014 erinnert. "Nicht ganz. Gegen Brasilien hatten wir es nicht so unter Kontrolle. Gegen Brasilien ist es passiert", sagte Müller im Sky-Interview. Man habe Barcelona von Anfang an beherrschen wollen, das sei gelungen. "Wir waren einfach brutal dominant, vor allem gegen den Ball."

Er sei glücklich, dass es die Mannschaft auch in einer solchen Drucksituation schaffe, ihr Können auf den Platz zu bringen. Von einem besonders ausgeprägten Teamgeist wollte der DFB-Teamspieler nicht sprechen: "Es ist auch oft ein guter Teamgeist, wenn man abends einen trinken geht, da ist die Stimmung schon oft gut gewesen. Aber wichtig ist, dass wir auf dem Platz die Sachen machen, die wir machen wollen. Und dass jeder sich quält."

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