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Der FC Bayern mit David Alaba scheiterte im CL-Viertelfinale an Real Madrid.

Real Madrid hat die Hürde Bayern München überwunden und die Chance auf die Titelverteidigung in der Champions League gewahrt. Mit einem 4:2 nach Verlängerung schaffte Spaniens Rekordmeister nach dem 2:1 in München den Aufstieg ins Halbfinale. Cristiano Ronaldo traf in der 105. und 109. Minute entscheidend. Portugals Superstar hält nun bei 100 Toren in der Fußball-Königsklasse.

Ronaldo erzielte auch das 1:1 (76.), nachdem er schon im Hinspiel zweimal getroffen hatte. Bitter für die Bayern war, dass der Angreifer vor dem 2:2 im Abseits stand. Marco Asensio markierte Reals vierten Treffer (112.). Die Bayern hatten durch Robert Lewandowski per Foulelfmeter (53.) und ein Eigentor von Sergio Ramos (78.) die Verlängerung erzwungen. Diese mussten die Gäste nach Gelb-Rot für Arturo Vidal (84.) nur zu zehnt bestreiten. Die Auslosung für das Halbfinale erfolgt am Freitag in Nyon.

Ronaldo-Triple zum Sieg
Ronaldo durfte sich am Ende wieder gebührend feiern lassen. Dabei hatte sich eine Partie ganz nach Geschmack des 32-Jährigen zunächst nicht abgezeichnet. Das 24. Europacup-Duell der beiden Fußball-Großmächte war von Beginn an ein packendes, zunächst mit Vorteilen zugunsten der Bayern.

Die Münchner begannen wie erwartet mit Lewandowski, auch die zuletzt angeschlagenen Innenverteidiger Mats Hummels und Jerome Boateng standen in der Start-Elf. Arjen Robben fand die erste Möglichkeit vor, traf aus wenigen Metern aber nur das Außennetz (9.). David Alaba hatte links außen viel Platz und nutzte diesen für einige Flankenläufe.

Real kam ohne den verletzten Gareth Bale - sein Ersatzmann hieß Isco - langsamer, aber sicherer ins Spiel. Nach etwas mehr als einer halben Stunde hätten die Königlichen durchaus anschreiben können. Bayerns Manuel Neuer patzte, beim Abschluss von Sergio Ramos rettete Boateng vor der Linie (28.). Dann blockte Hummels einen Schuss seines Landsmanns Toni Kroos noch rechtzeitig (39.). Ronaldo blieb noch ohne Schussglück.

Turbulente zweite Hälfte
Turbulent wurde es in der zweiten Spielhälfte. Real erwischte den besseren Start, in der 51. Minute war es aber soweit. Robbens Versuch nach Alaba-Vorarbeit klärte Marcelo zunächst knapp vor der Linie, ehe der Niederländer keine Minute später im Laufduell mit Casemiro zu Boden ging. Der ungarische Referee Viktor Kassai entschied auf Elfmeter, Lewandowski verwertete zu seinem 39. Tor im 41. Pflichtspieleinsatz dieser Saison nervenstark.

Vidal hätte beinahe nachgelegt, sein Volley ging über das Gehäuse. Der ehemalige Real-Coach Carlo Ancelotti durfte im Duell mit seinem ehemaligen Assistenten Zinedine Zidane an der Seitenlinie registrieren, dass seine Mannschaft die Oberhoheit innehatte - ehe Ronaldo in Erscheinung trat. Der Superstar gewann das ungleiche Luftduell mit Philipp Lahm und versenkte den Ball im Gehäuse.

Eigentor & Ronaldo-Show
Real feierte, fing sich aber nicht einmal zwei Minuten später den nächsten Gegentreffer ein. Sergio Ramos bugsierte den Ball an Freund und Feind vorbei ins eigene Netz, die Bayern hatten damit die Verlängerung erzwungen. Wermutstropfen war, dass der früh verwarnte Vidal in der 84. Minute zum zweiten Mal Gelb sah und vom Feld musste.

In der Verlängerung hielt Neuer seine Bayern im Spiel, als er einen Schuss des eingewechselten Asensio aus der Ecke fischte (99.). Chancenlos war Neuer aber in Minute 105. Dass Ronaldo bei der Flanke von Ramos knapp im Abseits stand, war für die Bayern bitter. Nach idealer Vorarbeit des starken Marcelo legte "CR7" noch eines drauf. Und Asensio sorgte noch für den Schlusspunkt. Für die Bayern ist es das erste Aus im Viertelfinale der Champions League seit sechs Jahren. Und zum vierten Mal nacheinander ist eine spanische Spitzenmannschaft die Endstation.

Atletico im Halbfinale
Atletico Madrid steht erneut im Halbfinale der Fußball-Champions-League. Der Finalist des vergangenen Jahres verteidigte bei Leicester City ein 1:1 und warf Englands Meister nach einem 1:0 im Viertelfinal-Hinspiel aus dem Bewerb. Saul Niguez brachte die Gäste aus Spanien in der 26. Minute in Führung. Jamie Vardy traf für die "Foxes", bei denen Christian Fuchs durchspielte, zum Ausgleich (61.).

In Leicester träumten die Fans von einer Wende wie sie im Achtelfinale gegen den FC Sevilla gelungen war. Atletico erwies sich aber als zu abgebrüht. Spaniens Internationaler Niguez traf mit einem perfekt ausgeführten Kopfball ins lange Eck, wobei auch Fuchs nur Zuschauer war. Die Partie schien damit gelaufen. Drei Tore hätte Leicester noch benötigt, Atletico hatte in der gesamten Champions-League-Saison erst vier erhalten.

Fünf waren es nach einer Stunde, als Leicesters Star Vardy per Abstauber noch einmal für Hoffnung bei den Heimischen sorgte. Ein Treffer, der bei den Madrilenen um Trainer Diego Simeone ein wenig Wirkung zeigte: Vardy hätte für die aufopfernd anlaufenden Hausherren Minuten nach seinem Tor fast nachgelegt. Atletico kam danach nicht mehr ins Wanken. Mit Leicester verabschiedete sich der letzte Vertreter der Premier League aus der Champions League.

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