Viertelfinal-Hinspiel

CL: Real schießt Juve ab

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Drei bittere Tore kassierten die Italiener beim Hinspiel zu Hause in Turin.

Dank Cristiano Ronaldo hat Real Madrid den Halbfinal-Einzug in der Champions League schon nach dem Hinspiel praktisch fixiert. Der Fußball-Superstar traf am Dienstag bei Juventus Turin schon in der 3. Minute für den Titelverteidiger. Real gewann am Ende mit 3:0 (1:0) und darf für die Vorschlussrunde planen. Ronaldo (64.) per traumhaftem Fallrückzieher und Marcelo (72.) erzielten die übrigen Tore.

Der FC Bayern verschaffte sich mit einem 2:1 beim FC Sevilla ebenfalls eine mehr als gute Ausgangslage für die Rückspiele am kommenden Mittwoch. Pablo Sarabia brachte die Andalusier voran (32.), ein Eigentor von Jesus Navas (37.) und ein Treffer von Thiago Alcantara (68.) bescherten Deutschlands Rekordmeister aber die Wende. David Alaba fehlte den Bayern aufgrund eines gereizten Nervs im Rücken. Österreichs Teamstar soll im Rückspiel wieder dabei sein.

Die Partie in Turin - gleichsam die Neuauflage des Vorjahresfinales - war erst gestartet, hatte Ronaldo schon den nächsten Rekord inne. Der formstarke Isco bediente den 33-Jährigen im Zentrum, Gianluigi Buffon im Juve-Gehäuse hatte das Nachsehen. Ronaldo traf damit im zehnten Auftritt in der Champions League in Folge. Die Bestmarke hatte er sich zuvor mit Ruud van Nistelrooy (9 Spiele) geteilt.

"Ronaldo-Time"

Nach seinem 118. Treffer in der Königsklasse ließ es Ronaldo wie seine Teamkollegen ruhiger angehen. Juventus, von Sperren und Verletzungen geschwächt, war bei strömendem Regen die aktivere Elf, kam auch gefährlich in Strafraumnähe. Vor allem Paulo Dybala versuchte, seine Schnelligkeit auszuspielen. Gegen Gonzalo Higuain bewies Real-Torhüter Keylor Navas seine Klasse (23.). Real traf durch Toni Kroos indes die Latte (36.).

Die Madrilenen begnügten sich auch nach der Pause vorerst weiter mit der Rolle des Verwalters. Sergio Ramos sah die Gelbe Karte und versäumt damit das Rückspiel. Der anschließende Dybala-Freistoß zischte deutlich abgefälscht am Tor vorbei (56.). Dann war wieder "Ronaldo-Time" angesagt: Dani Carvajal fand seinen Stürmer im Strafraum und der netzte aus elf Metern und imposantem Luftstand per Fallrückzieher zu Champions-League-Tor Nummer 119 ein. Real-Trainer Zinedine Zidane lächelte am Spielfeldrand zufrieden.

Doch für Italiens Serienmeister, der zuvor 25 Pflichtspiele nicht verloren hatte, kam es noch schlimmer. Der nach einer Schwalbe im Strafraum bereits verwarnte Dybala fing sich nach einem Foul Gelb-Rot (66.) ein. Marcelo beseitigte nach Pass von Ronaldo schließlich alle Zweifel am Sieger.
 

Bayern musste nach Rückstand aufholen

Die Bayern lagen nach 31 Minuten im stimmungsvollen Estadio Ramon Sanchez Pizjuan von Sevilla verdientermaßen zurück. Sarabia, der zuvor alleine vor dem Tor eine Riesenchance ausgelassen hatte (19.), durfte sich feiern lassen. Alabas Ersatzmann Juan Bernat stand nach einer Hereingabe schlecht, Sarabia traf für den Achtelfinal-Bezwinger von Manchester United ins lange Eck.

Die Gäste hatten zuvor wenig gezeigt. Größte Aufregung war ein Disput von Franck Ribery mit Landsmann Wissam Ben Yedder aufseiten der Spanier. Bayerns Franzose durfte sich später noch feiern lassen. Seine Hereingabe von links lenkte der spanische Ex-Teamspieler Navas ins eigene Tor ab. Deutschlands Meister, bei dem Arturo Vidal angeschlagen ausgetauscht wurde, musste zur Pause mit dem 1:1 zufrieden sein.

Die Bayern kamen verbessert zurück und erarbeiteten sich mit Fortdauer der Partie Dominanz und die deutlich besseren Chancen. Thiago war nach einer Flanke von Ribery schließlich per Kopf zur Stelle. Auch dieser Ball wurde von einem Sevilla-Profi ins Tor gelenkt. Für die Bayern war es der erste Sieg in Spanien seit dem 3:0 in Barcelona im Mai 2013 auf dem Weg zum legendären Triple. Damals und heute war Jupp Heynckes Cheftrainer.
 

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