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BVB - Monaco: 2:3

Nach Anschlag: Dortmund verliert gegen Monaco

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Dortmund verliert nach dem Anschlag gegen Monaco mit 2:3.

Dortmund verliert das Hinspiel im Champions League-Viertelfinale mit 2:3 gegen AS Monaco.

So sehr der Fußball gestern in den Hintergrund rückte, umso präsenter war "König Fußball" heute in Dortmund. Die Fans von Dortmund und Monaco wollten gemeinsam ein gutes, friedliches Fußballspiel sehen. Und das wichtigste vorab: Das Hochrisiko-Spiel lief ordnungsgemäß ab.

Rührend die Geste der BVB-Spieler beim Aufwärmen. Teamkollege Marc Bartra wurde bei dem Anschlag verletzt und konnte heute nicht mitmachen. Die Kollegen trugen allesamt T-Shirts mit dem Konterfei des Spaniers:

Nach Anschlag: Dortmund verliert gegen Monaco
© Getty

Der Anschlag auf den Teambus hat Spuren hinterlassen. Borussia Dortmund zeigte am Tag nach den Explosionen zwar große Moral, musste sich AS Monaco im Viertelfinal-Hinspiel der Fußball-Champions-League aber zu Hause mit 2:3 (0:2) geschlagen geben.

Mbappé als Matchwinner
Matchwinner war Monacos Jungstar Kylian Mbappe mit einem Doppelpack (19., 79.). Dortmunds Sven Bender erzielte ein Eigentor (35.). Dem BVB gelang durch Ousmane Dembele (57.) und Shinji Kagawa (84.) zweimal der Anschlusstreffer. Das Rückspiel geht kommenden Mittwoch in Monaco über die Bühne.

Das Hinspiel war von Dienstag auf Mittwoch verlegt worden, nachdem kurz vor dem ursprünglichen Beginn in der Nähe des Dortmund-Busses drei Sprengsätze explodiert waren. Der Tatverdacht führt in die Islamistenszene. Scheiben gingen zu Bruch, Verteidiger Marc Bartra verletzte sich schwer an Hand und Arm. Der Spanier wurde wegen eines Speichenbruches operiert.

Dortmund-Trainer Thomas Tuchel hatte es seinen Spielern freigestellt, so kurz nach dem Schock vom Vorabend anzutreten. Keiner seiner Spieler sah sich dazu nicht in der Lage. Tuchel kritisierte allerdings die rasche Neuansetzung des Spiels durch die UEFA. "Wir hätten uns mehr Zeit gewünscht, damit umzugehen", erklärte der Coach.

BVB wirkt wie gelähmt
Tatsächlich wirkte sein Team in der ersten Hälfte nicht vollends bei der Sache. Nach einem Foul von Sokratis Papastathopoulos an Mbappe hätte Monaco bereits in Führung gehen können, Fabinho schoss den Elfmeter aber links am Tor vorbei (17.). Zwei Minuten später stellte Mbappe selbst nach Vorarbeit von Thomas Lemar mit dem Oberschenkel auf 1:0. Der 18-Jährige war dabei aber klar im Abseits gestanden.

Dann avancierte Sven Bender zum Unglücksraben. Der frühere deutsche Teamspieler war statt des nach dem Anschlag vom Vorabend im Spital weilenden Bartra in die Startformation gerückt. Eine Flanke von Andrea Raggi köpfelte der 27-Jährige ins eigene Netz, nachdem ihm Monaco-Stürmer Radamel Falcao auf die Ferse gestiegen war.

Nach Seitenwechsel fand sich Dortmund - angetrieben von 65.000 sehr disziplinierten Zuschauern, die im Vorfeld enorme Sicherheitskontrollen über sich ergehen ließen - besser zurecht. Ein erster Schuss von Dembele wurde noch geblockt (52.), die zweite Großchance des Franzosen saß aber. Nach einer sehenswerten Kombination über Pierre-Emerick Aubameyang und Shinji Kagawa traf Dembele aus kurzer Distanz.

Dortmund mit fulminanter zweiter Halbzeit
Die Dortmunder dominierten die zweite Hälfte zusehends, es war aber Mbappe, der noch einmal zuschlug. Der Wunderknabe nutzte einen Abspielfehler von Lukasz Piszczek und knallte den Ball aus vollem Lauf ins Kreuzeck. Es war sein 21. Pflichtspieltor in dieser Saison. Schon im Achtelfinale gegen Manchester City hatte Mbappe zweimal getroffen.

Dortmund steckte aber nicht auf - und darf dank Kagawa weiter auf den Aufstieg hoffen. Der Japaner traf nach Vorarbeit von Nuri Sahin und schöner Körpertäuschung im Strafraum. Für die ersatzgeschwächten Dortmunder war es die zweite Pflichtspielniederlage infolge nach dem 1:4 im Ligaschlager bei Bayern München. Frankreichs Tabellenführer Monaco hat von seinen jüngsten zehn Partien neun gewonnen.

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