Europa League

LASK mit Zittersieg gegen Ludogorez

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Der LASK zittert sich zum ersten Gruppensieg in der Europa League gegen Ludogorez. Die Linzer gewinnen in einem 7-Tore-Thriller mit 4:3.

Der LASK feiert im eigenen Stadion weiter spezielle Europacup-Siege. Mit einem 4:3-(3:1)-Erfolg über Ludogorez Rasgrad eroberten die Linzer am Donnerstag im zweiten Spiel der Gruppenphase der Fußball-Europa-League die ersten Punkte. Mit Husein Balic (2., 56.), Andreas Gruber (12.) und Marko Raguz (35.) trafen auf der Gugl alle drei Stürmer. Dabei verspielte der LASK fast eine 4:1-Führung. Elvis Manu (15., 67., 73.) machte es für den bulgarischen Serienmeister noch spannend.

+++ Hier die gesamte Partie im Detail +++

Mit dem siebenten Sieg im neunten Heimspiel auf der europäischen Bühne seit der Saison 2019/20 holte sich die Truppe von Trainer Dominik Thalhammer auch eine Moralinjektion für den nächsten Auftritt in einer Woche bei Tabellenführer Royal Antwerpen. Die Belgier feierten mit dem 1:0 über Gruppenfavorit Tottenham schon den zweiten Sieg. Der LASK ist damit punktegleich mit den Londonern Dritter.

Vier Tage nach dem 4:0 Ligaheimsieg gegen SKN St. Pölten schickte Thalhammer eine praktisch unveränderte Elf aufs Feld. Einzig Balic stürmte statt Johannes Eggestein wieder auf dem linken Flügel. Der Wechsel machte sich schon in der 2. Minute bezahlt. Mit einem einfachen Doppelpass hebelten Balic und Raguz die Abwehr aus, Balic' Ballmitnahme war nicht ideal, der Schuss von knapp außerhalb der Strafraumgrenze ins linke Eck aber umso besser.

Neuer Coach bei Ludogorez

Die Bulgaren, bei denen erst am Wochenende der Tscheche Pavel Vrba von Interimscoach Stanislaw Gentschew abgelöst worden war, spielten mit, erlebten aber die Standardstärke des LASK: Nach einer Eckball-Finte - Trauner stieg über einen flach getretenen Eckball von Peter Michorl - schoss Gruber mit einem Aufsitzer zum 2:0 ein.

Rasgrad verkürzte vor 1.500 Zuschauern wenig später (15.). Gernot Trauner war nach einem Zweikampf liegengeblieben und konnte den folgenden Santana-Lochpass auf Manu nicht verhindern. Der Ersatz für den verletzten Goalgetter Higinio Marin (Beinbruch) bezwang Alexander Schlager mit einem überlegten Abschluss.

LASK mit Zittersieg gegen Ludogorez
© gepa
× LASK mit Zittersieg gegen Ludogorez

Die Linzer reklamierten vergeblich ein Foul an Trauner, ließen danach aber weitere Offensivwellen auf das Gästetor los. Nach einer Michorl-Ecke fehlten Petar Filipovic mit einem Kopfball-Aufsitzer die berühmten Zentimeter (24.), eine Abwehraktion von Stephane Badji kurz darauf endete in einem Beinahe-Eigentor (25.). Bei einem hauchzarten Fehlschuss des starken Alex Santana auf der Gegenseite wäre Schlager allerdings machtlos gewesen (29.).

LASK mit Zittersieg gegen Ludogorez
© gepa
× LASK mit Zittersieg gegen Ludogorez

Gerade als die Bulgaren besser reinkamen, schlug Raguz per Seitfallzieher zu. Ein kleiner Rempler für seinen Gegenspieler blieb vom Schiedsrichterteam unbemerkt, dem ÖFB-Teamstürmer gelang sein zehntes Tor im 18. Europacup-Bewerb.

Bulgaren kommen nochmal zurück

Die Thalhammer-Truppe entschied im Anschluss nur vermeintlich die Partie. Denn nach dem 4:1 durch einen doppelt abgefälschten Balic-Schuss (56.), ließen sich die Bulgaren nicht beeindrucken. Sie schlugen gegen die weiter nach vorne spielenden Linzer über Manu (67., 73./Handelfmeter) zurück.

LASK mit Zittersieg gegen Ludogorez
© gepa
× LASK mit Zittersieg gegen Ludogorez

Binnen sechs Minuten kehrte Rasgrad zurück - und drängte nun in Überzahl auf den Ausgleich. Denn Grgic hatte für sein Handspiel Gelb-Rot gesehen. Die Partie wog fortan hin und her. Der LASK versuchte erneut die Vorentscheidung - "Joker" Thomas Goiginger schoss knapp daneben (81.) - ließ danach aber keine klare Torchance mehr zu.

Stimmen nach dem Spiel:

Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): "Wir haben 70 Minuten eine absolute Topleistung gebracht. Beim Stand von 4:1 wollten wir den Gegner killen und haben uns fast selbst gekillt. Da waren wir zu naiv, daraus müssen wir lernen. Wir haben in Unterzahl immerhin Mentalität gezeigt. Über das gesamte Spiel betrachtet war es ein verdienter Sieg."

Stanislaw Gentschew (Rasgrad-Trainer): "Wir sind unglücklich, dass wir das Spiel verloren haben. Der LASK war aggressiver, aber wir haben Charakter gezeigt und sind zurückgekommen ins Spiel. Letztendlich hat der LASK aber verdient gewonnen."

Seine Eindrücke der ersten zwei Gruppengegner: "Antwerpen und der LASK sind sich ähnlich. Beide spielen mit Dreierkette, beide sind aggressiv und sie sind auf Augenhöhe."

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