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Schalke-Kapitän Höwedes: "Klappe halten und laufen"

Schalke 04 von ÖFB-Teamkicker Alessandro Schöpf ist vor dem Europa-League-Duell mit Salzburg am Donnerstag (19.00 Uhr, live PULS 4 und im oe24-Liveticker) schwer in der Krise und brennt darauf, sich vor eigenem Publikum aus der Misere zu schießen. Nicht zuletzt deshalb sind die Hoffnungen der "Bullen" bescheiden. "Schalke ist gegen uns klarer Favorit", stellte Trainer Oscar Garcia klar.

Schalke taumelt durch Liga
Schalke ist nach fünf Niederlagen in fünf Saisonspielen der deutschen Bundesliga angezählt, der 1:0-Erfolg in Nizza zum EL-Auftakt ändert daran nichts. "Es haben noch nicht alle verstanden, in was für einer Situation wir uns befinden", meinte Neo-Sportdirektor Christian Heidel nach dem jüngsten 1:2 in Hoffenheim. Das würde Salzburg durchaus entgegenkommen. Zumindest nach außen hin macht man sich aber nur kleine Hoffnungen, nach dem EL-Fehlstart mit dem 0:1 gegen Krasnodar nun punkten zu können. Gelingt zumindest kein Teilerfolg, wird der Kampf um den Aufstieg immer schwieriger. Ungewohnt für die Salzburger, die zuletzt dreimal in Folge den Sprung aus der Gruppe geschafft hatten.

"Auch wenn Schalke in der Meisterschaft nicht gut gestartet ist, sind sie gegen uns klarer Favorit", betonte Oscar. "Sie zählen zu den Top-5-Teams in einer der besten Ligen Europas und haben eine extrem hohe Kaderqualität. Vor uns liegt eine große Hürde, aber auch große Motivation, auf Schalke zu bestehen", blickte der ehemalige Kicker des FC Barcelona dem Spiel gegen den Traditionsclub entgegen, der mit 145.000 Mitgliedern hinter Bayern München, dem FC Porto und dem FC Barcelona in puncto Anhang als der viertgrößte der Welt firmiert.

Euro League anders als Liga
Auch Salzburg-Kapitän Jonatan Soriano misst der Schalker Unform keine allzugroße Bedeutung bei. "Die Spiele in der Europa League sind etwas komplett anderes als jene in der Meisterschaft. Nicht umsonst haben sie im ersten Gruppenspiel den Tabellenführer der französischen Liga geschlagen", betonte der Spanier. Hoffen sei aber erlaubt: "Grundsätzlich haben wir Chancen, bei Schalke zu gewinnen. Aber dafür benötigen wir eine ganz besondere Leistung."

Nominell ist es für Salzburg ein "Spiel des Jahres". Abzuwarten bleibt, welche Bedeutung Oscar der Partie auch im Hinblick auf die Aufstellung beimisst. Nach dem 0:1 gegen Krasnodar, in dem der Spanier mit seiner Startelf überraschte, ließ der Iberer durchblicken, dass er in der heimischen Bundesliga mehr Chancen auf Erfolge sieht als international. Möglicherweise hat Oscar auch das wichtige Ligaheimspiel gegen Sturm Graz am Sonntag im Hinterkopf. Nicht zur Verfügung stehen ihm jedenfalls Christian Schwegler, Smail Prevljak (beide Knie) und Krasnodar-Starter Andre Wisdom (Oberschenkel).

Salzburg erstmals ganz in Rot
Diesmal dürfen die Salzburger auch auf einige Unterstützung von den Rängen der 54.000er-Arena zählen. Laut Clubangaben werden sich rund 500 Fans der "Bullen" in der Veltins-Arena einfinden. Zeigen wird sich dabei auch, wie sich die Truppe in den neuen Dressen tut. Erstmals tritt man ganz in Rot an.

Die "Königsblauen", Champions-League-Halbfinalist 2010/11, gehen schwer angeschlagen in das Duell. Der schlechteste Saisonstart der Vereinshistorie hat Spuren hinterlassen, ausgerechnet beim "Malocher"-Club, also "Hackler"-Verein, wird schon nach fünf Ligaspielen die Mentalitätsfrage gestellt. "Man kann nicht sagen, man ist ein Malocherklub und vergisst das Malochen", sagte Heidel in Hoffenheim. Kapitän Benedikt Höwedes nahm sich bei Instagram kein Blatt vor den Mund: "Mentalität auf dem Platz zeigen, Klappe halten, sich der Mannschaft unterordnen, laufen und fertig."

Schalke-Neustart ein Desaster
Der Neustart unter den im Sommer gekommenen Trainer Markus Weinzierl und Heidel samt einem mit rund 35 Millionen Euro ergänzten Kader droht zum Desaster zu werden. Salzburg könnte diese Krise vertiefen, spätestens am Wochenende nach dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach könnte der Trainer schon Geschichte sein.

Das Spiel der Truppe aus dem Ruhrpott ist fehleranfällig, die Neuzugänge wie der Schweizer Jungstar Breel Embolo machen noch keinen sattelfesten Eindruck. Dass der einzige Punktegewinn der Saison beim 1:0 in Nizza just in der Europa League gelang, darf die Hausherren immerhin positiv stimmen. Austro-Export Alessandro Schöpf, neuer Hoffnungsträger im ÖFB-Team, der gegen Nizza in der Startelf aufschien, gab sich in der "Krone" zuversichtlich. "Die Europa League ist ein anderer Wettbewerb", erklärte der 22-Jährige. "Halten wir nach zwei Spielen bei sechs Punkten, sieht es mit dem Aufstieg schon sehr gut aus."

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