In Unterzahl hat sich die WSG Tirol den Premierensieg gegen SKN St. Pölten erkämpft und damit den Anschluss an die obere Tabellenhälfte in der Fußball-Bundesliga geschafft.
Florian Rieder (31.) sorgte für das entscheidende 1:0 für die eine halbe Stunde in Unterzahl spielenden Gäste. Bei den viertplatzierten Niederösterreichern folgte hingegen zum dritten Mal in dieser Saison eine Niederlage auf einen Sieg.
Vor der Partie, die wegen den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ohne Zuschauer vonstattenging, hatte es im Gedenken an die Opfer des Terroranschlags in Wien eine Trauerminute gegeben. Danach gelang den Tirolern trotz Gelb-Rot gegen Zan Rogelj (59.) nach zwei Niederlagen und einem Remis der erste Sieg im Direkt-Vergleich. Sie liegen mit acht Punkten gleichauf mit der Wiener Austria, St. Pölten hat als Vierter zwei Punkte mehr.
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Bei den Gastgebern musste Trainer Robert Ibertsberger nach Corona-Schnelltests zwei Stunden vor dem Anpfiff und in Summe drei coronabedingten Ausfällen kurzfristig umdisponieren. Lukas Grozurek rückte anstelle von Alexander Schmidt in die Offensive, von der bis zum Platzverweis mit Ausnahme eines schwachen Abschlusses von Robert Ljubicic (23.) kaum etwas zu sehen war.
Die WSG stand defensiv gut und setzte mit schnellem Umschaltspiel zunächst auch offensiv die Akzente. Zlatko Dedic nutzte die erste Gelegenheit zur vermeintlichen Führung, doch der im Abseits und vor SKN-Goalie Christoph Riegler stehende Rogelj griff ins Spielgeschehen ein (14.).
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Die verdiente Führung glückte den Gästen in der 31. Minute. Nach einer Maßflanke von Fabian Koch legte Rieder den Ball überlegt an Riegler vorbei. Der 24-Jährige, der von WSG-Trainer Thomas Silberberger für seine Trainingsleistungen mit dem ersten Startelf-Einsatz in dieser Saison belohnt worden war, erzielte sein erstes Bundesligator überhaupt.
Die Tiroler verpassten danach das leicht mögliche 2:0. Es gab Chancen durch Dedic (35., 49.), der jeweils an Riegler scheiterte, Petsos, der volley mit Rücklage über das Tor feuerte (44.), David Gugganig (47./Kopfball) und Kelvin Yeboah (49.), dessen Schuss von Daniel Drescher noch geblockt wurde.
Nach einer Stunde nahm das Spiel nach Gelb-Rot für Rogelj (jeweils Foulspiel) eine neue Wendung. Auch WSG-Trainer Silberberger wurde nach Kritik im Zuge dessen auf die Tribüne verbannt. St. Pölten setzte zum Sturmlauf an, vermochte die mit zwei massiven Viererketten verteidigenden Tiroler aber nicht zu knacken. Kofi Schulz scheiterte mit der besten Möglichkeit an WSG-Goalie Ferdinand Oswald (78.).
Stimmen zum Spiel:
Robert Ibertsberger (SKN-Trainer): "Die eine oder andere Chance war da, aber es war in Summe zu wenig, um dann zumindest noch einen Punkt zu holen. Wattens hat es um dieses eine Tor besser gemacht. Da muss man der WSG gratulieren. Wir müssen weiter hart arbeiten, wir haben gewusst, dass nicht alles so locker von der Hand geht. Wir haben alles probiert, aber die Leichtigkeit hat etwas gefehlt."
Thomas Silberberger (WSG-Trainer): "Ein hochverdienter Auswärtssieg. Wir haben uns heute endlich einmal belohnt. Bis zum Ausschluss waren wir klar die bessere Mannschaft, haben es allerdings verabsäumt, den Vorsprung auszubauen. Mit dem Ausschluss dann war St. Pölten drückend. Aber auch mit zehn Mann haben wir heldenhaft verteidigt und eigentlich nur eine Großchance zugelassen - und selber eine Topkonterchance liegen gelassen."
Florian Rieder (WSG-Premieren-Torschütze): "Ich bin sehr dankbar und stolz, dass ich heute das erste Bundesligator schieße und wir die drei Punkte holen. Es ist schon Zeit geworden und ich bin sehr froh, dass es heute passiert ist."
Daniel Drescher (SKN-Spieler): "Es war von Anfang an der Hund drinnen. Wir haben zu selten den richtigen Pass gespielt, so war es ein bisserl ein Gewurschtel."