Bundesliga

4:1 - Zehn Salzburger feiern Party gegen Altach

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Fußball-Meister Red Bull Salzburg hat seine Generalprobe für das Play-off-Hinspiel um die Champions League gegen Maccabi Tel Aviv erfolgreich gestaltet. 

Die Salzburger setzten sich am Samstag auch zu zehnt gegen SCR Altach mit 4:1 (2:1) durch. Andre Ramalho hatte nach einer Notbremse früh die Rote Karte gesehen (6.).
 
Der Nackenschlag und selbst ein 0:1-Rückstand durch Simon Tartarotti (33.) beeindruckten den Tabellenführer nicht. Dominik Szoboszlai per Elfmeter (36.) und Patson Daka (41.) schossen eine 2:1-Pausenführung heraus, die Sekou Koita (46.) und Rasmus Kristensen (63.) im zweiten Abschnitt ausbauten. Altach war von einer neuerlichen Überraschung wie im März (3:2-Sieg) weit entfernt und wartet nach der 2. Runde noch auf den ersten Sieg.
 

Rotation für Europacup

Salzburg-Trainer Jesse Marsch rotierte im Hinblick auf das Europacup-Hinspiel am Dienstag (21.00 Uhr) gegen Tel Aviv wie angekündigt auf einigen - konkret vier - Positionen. Albert Vallci rückte anstelle des leicht angeschlagenen Maximilian Wöber (Knie) in die Abwehr, Mohamed Camara und Masaya Okugawa eine Etappe davor für Noah Okafor (Adduktoren) und Antoine Bernede. Koita wirbelte als Sturm-Partner neben Topstürmer Daka.
 
Dieser hatte schon in der sechsten Minute nach schöner Vorarbeit von Okugawa die erste Großchance am Fuß. Im direkten Gegenzug fing sich der Favorit nach einem weiten Ball von Samuel Oum Gouet eine Rote Karte ein. Das leichte Textilvergehen an Daniel Nussbaumer endete für Ramalho als letzter Mann mit dem frühen Platzverweis. Enock Mwepu rückte in die Viererabwehrkette.
 
Die Salzburger Unterzahl war in der Folge kaum bemerkbar. Koita (13.) und Okugawa (16.) mit einem Schuss an den Außenpfosten kamen der Führung nahe. In der 29. Minute scheiterte Koita wenige Meter vor dem Tor nach einem fordernden Szoboszlai-Zuspiel.
 

Altach ging in Führung

Altach wurde zunächst nicht zwingend, brachte die Salzburger Hintermannschaft um den fehlerhaften Vallci aber ein ums andere Mal ins Schwitzen. Dieser leitete - im Spielaufbau früh unter Druck gesetzt - in der 33. Minute mit einem kapitalen Fehlpass in die Beine von Anderson die Altacher Führung ein, die Tartorotti mit einem platzierten Kopfball fixierte.
 
Die Führung hielt nur kurz. Jan Zwischenbrugger brachte sich im eigenen Strafraum mit einem Luftloch selbst in die Bredouille, grätschte gleichzeitig mit dem lauernden Daka zum Ball. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber entschied auf Elfmeter. Szoboszlai überwand mit einem platzierten Flachschuss Altachs Tino Casali, der das Eck erraten hatte.
 

Salzburg in 2. Hälfte in Tor-Laune

Der im Sommer aus Mattersburg gekommene Casali hütete statt Routinier Martin Kobras (Muskelbeschwerden) das Tor - und musste noch vor der Pause das 1:2 hinnehmen. Koita überlief die indisponierte Altach-Abwehr, Daka drückte den Querpass über die Linie . Die Gäste brachten sich mit zwei Geschenken um die Chance auf mehr.
 
Nussbaumer ließ noch eine gute Kopfball-Möglichkeit zum 2:2 aus (44.), danach rollte Salzburg ein ums andere Mal mit fast blindem Verständnis aufs Altacher Tor zu. In der 46. Minute ging das den Gästen eindeutig zu schnell: Nach einem Abpraller setzte Daka vor Zwischenbrugger nach und scheiterte an Casali. Im Nachschuss war dann Koita erfolgreich.
 
Altach-Trainer Alex Pastoor hatte seine Mannschaft eigentlich mutig aufgestellt. Stürmer-Neuzugang Chinedu Obasi feierte sein Startelf-Debüt, auch Nussbaumer stach immer wieder vorne rein. Der Tabellenachte der Vorsaison hatte den spielfreudigen Offensivkünstlern aber vor allem defensiv wenig entgegenzusetzen. Das 4:1 "erbte" ein Premierentorschütze: Der mitaufgerückte Rechtsverteidiger Kristensen verwertete einen Nachschuss zum 4:1. Danach sparte Salzburg durch Personalrochade Kräfte für Tel Aviv und ließ noch gute Möglichkeiten auf einen höheren Sieg aus.
 

Stimmen zum Spiel:

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): "Diese Gruppe hat immer eine unglaubliche Stimmung, es ist auch in der Kabine immer viel Spaß. Aber es bedeutet nur etwas, wenn wir das auf dem Platz zeigen. Jeder hat heute für den anderen gekämpft, das war genau so eine Leistung, wie wir sie für die kommenden Wochen gebraucht haben. Für mich war es der perfekte Test für Dienstag. Weniger was Fußballtaktik angeht, aber am Ende, in den großen Spielen müssen wir Selbstvertrauen und Wille zeigen. Das haben wir heute gezeigt."
 
Alex Pastoor (Altach-Trainer): "Wir haben viele Möglichkeiten gehabt, um unser eigenes Spiel defensiv wie offensiv zu spielen. Viel zu oft haben wir das nicht gemacht. Erste Halbzeit war spielerisch unglaublich schlecht. Wir waren kaum im Hier und Jetzt. Vielleicht waren viele Spieler in Gedanken schon bei einem Sieg oder einem Punkt. Wir haben fünf Prozent von den (spielerischen, Anm.) Möglichkeiten ausgeschöpft, das enttäuscht mich unglaublich."
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