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Trotz einer gedrehten Partie müssen sich die 'Blackies' mit Platz 3 in der Meister-Gruppe begnügen. Die Grazer gewannen nach 0:1-Rückstand noch 3:1.

Sturm Graz beendet die Bundesliga-Saison nach einem 3:1-Auswärtssieg gegen den WAC auf Platz drei. Die absolute Krönung einer ohnehin erfolgreichen Saison blieb am Samstag in der 32. Runde jedoch aus, weil der punktgleiche SK Rapid seine Hausaufgabe gegen den LASK (3:0) erledigte und Platz zwei verteidigte. Für den WAC ist die Saison noch nicht zu Ende, die Kärntner müssen als Ligafünfter ins Liga-Play-off gegen den Aufsteiger der Qualifikationsgruppe.

Der Gegner für das Hin- (27.) und Rückspiel (30. Mai) wird bereits am kommenden Montag zwischen Hartberg und der Wiener Austria ermittelt. Sturm steht erstmals seit zehn Jahren wieder in einer internationalen Gruppenphase. Die Grazer steigen am 19. August im Play-off zur Europa League ein, spielen im schlechtesten Fall in der Gruppe der neu gegründeten Conference League.

Ein Eigentor von WAC-Verteidiger Jonathan Scherzer (54.) leitete am Samstag den Umschwung zu Sturms erstem Saisonsieg gegen den WAC ein. Kelvin Yeboah bewies mit einem Doppelpack (59, 67.) erneut seinen Wert für die Mannschaft von Christian Ilzer, der in seinem 100. Ligaspiel einen Sieg feiern durfte. Dejan Joveljic hatte den WAC zuvor nach Rot für Thorsten Röcher (28.) in Unterzahl zu einer 1:0-Halbzeitführung geschossen (37.).

Glatt Rot für WAC-Stürmer Röcher

Vor 2.400 Zuschauern im Lavanttal - darunter schätzungsweise ein Drittel Sturm-Anhänger - entwickelte sich ein gefälliges wie umkämpftes Spiel mit Großchancen, die zunächst ausschließlich die Gäste vorfanden. Goalie Manuel Kuttin rettete in der 8. Minute gegen Yeboah (8.), nach dem Zusammenprall konnten beide weiterspielen. Der Sturm-Angreifer sah kurz darauf nach einem Abflug im Strafraum Gelb wegen Schwalbe (12.).

Die gänzlich neu formierte WAC-Abwehr blieb gefordert - und machte Fehler. Nach einem Ballverlust von Aushilfs-Innenverteidiger Michael Novak entschied sich Andreas Kuen für das nicht ideale Zuspiel auf Yeboah, der es danach schwer hatte, den Ball im Tor unterzubringen (27.).

Unmittelbar nach der Großchance touchierte Röcher mit offener Sohle das Standbein von Jusuf Gazibegovic, der Ex-Grazer sah in seinem 200. Ligaspiel von Schiedsrichter Markus Hameter glatt Rot. Nach drei Ausschlüssen für die Grazer in jedem der drei vorhergehenden Duelle war nun der WAC in Unterzahl.

Führung trotz Unterzahl

Sturm zog danach ein Powerplay auf, hatte Chancen, über das 1:0 jubelte aber der WAC: Ivan Ljubic leitete den mustergültigen Konter mit einem Fehlpass ein, Joveljic schloss ihn nach Liendl-Vorlage mit einem platzierten Schlenzer aus 14 Metern ab (37.). Der Serbe, der den WAC wohl verlassen wird, jubelte über sein 17. Saisontor.

Sturm wirkte perplex, kombinierte sich nach dem Seitenwechsel aber entscheidend durch: Scherzer beförderte den Kuen-Stanglpass mit dem Schienbein ins eigene Tor (54.). Er musste sein bereits drittes Saison-Eigentor verdauen. Fünf Minuten später hatte Sturm die Partie gedreht: Yeboah staubte nach einem von Kuttin parierten Kiteishvili-Kopfball ab und jubelte vor einem Sturm-Anhang, von dem nicht alle den obligaten Mund-Nasen-Schutz trugen.

Yeboah-Doppelpack besiegelt Sturm-Sieg

In der 67. Minute fiel die Vorentscheidung: Nach einem langen Ball von Gorenc-Stankovic brachte Yeboah die Kugel nach unorthodoxen Dribblings zum 3:1 unter. Sturm-Angreifer Bekim Balaj verabschiedete sich danach - sinnbildlich für sein Engagement - mit einem verschossenen Handelfmeter (Novak) aus Graz. Kuttin parierte den zentralen Versuch. Samuel Stückler kam zu seinem Ligadebüt für Sturm (ab 71.).
 

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