Rapid-Goalie Helge Payer wehrt sich im ÖSTERREICH-Interview gegen Gerüchte, die ihm ein vorzeitiges Karriereende vorhersagen.
Mit Helm und Schutzpanzer sieht er aus wie eine Mischung aus Petr Cech und „Teenage Mutant Hero Turtle“. Doch Helge Payer ist trotz seiner Venenerkrankung der Alte geblieben: ein Kämpfer, fest entschlossen, bald wieder Fußball zu spielen.
ÖSTERREICH: Herr Payer, haben Sie schon Pläne für die Karriere nach dem
Fußball?
Helge Payer: Nein. Warum?
ÖSTERREICH: Einige haben Sie wegen Ihrer Venenerkrankung bereits
abgeschrieben.
Payer: Ich hoffe, die kommen dann zu meinem ersten
Spiel nach der Pause. Auf Gerüchte gebe ich nichts. Ich muss immer ein wenig
schmunzeln, wenn ich höre, wie sich selbst ernannte Experten dazu äußern.
Meines Wissens bin ich bei den besten Ärzten des Landes in Behandlung und
die sind mit meinen Fortschritten sehr zufrieden.
ÖSTERREICH: Haben Sie keine Zweifel am Comeback?
Payer: Für
mich war immer klar: Ich werde wieder spielen können. Wenn man sich mit „was
wäre wenn“ aufhält, hilft das niemandem.
ÖSTERREICH: Wann könnten Sie wieder spielen?
Payer: Ich
nehme noch bis November blutverdünnende Medikamente, bin künstlicher Bluter.
Dann folgt ein Komplettcheck, danach werde ich die Mittel absetzen. Dann
kann ich wieder mit der Mannschaft trainieren und spätestens im Frühjahr
möchte ich wieder auf den Platz.
ÖSTERREICH: Wie verbringen Sie die Zeit ohne Fußball?
Payer:
Gestern war ich bei Armin Assinger in der Promi-Millionenshow, die
Ausstrahlung ist im Oktober. Ansonsten trainiere ich täglich knallhart mit
unserem Fitnesstrainer Christian Canestrini, der mich gnadenlos fordert. Und
natürlich mit Tormanntrainer Tiger Zajicek, der sich unermüdlich neue
Übungen für mich ausdenkt.
ÖSTERREICH: Trainieren Sie auch mit der Mannschaft?
Payer:
Nein, das nicht, um schwere Zusammenstöße zu vermeiden. Ansonsten lasse ich
mich nicht einschränken. Alles ist mit den Ärzten abgesprochen.
ÖSTERREICH: Was, wenn Sie mal bluten, weil Sie einen Ball vor die Nase
kriegen?
Payer: Kein Problem. Ich hatte schon ein Cut am Kopf, weil
ich gegen eine Duschtür gerannt bin. Nach einer Minute hatte es aufgehört zu
bluten. Es gibt 400.000 Bluter in Österreich. Die leben alle damit.
ÖSTERREICH: Warum dann der Schutzhelm?
Payer: Der soll einem
etwaigen Aufprall die Wucht nehmen, damit keine inneren Blutungen entstehen.
Interview: Rolf Heßbrügge/ÖSTERREICH