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Der Rekordmeister braucht dringend einen Neustart.

Die Euphorie, mit der Rekordmeister Rapid in die Saison startete, war riesengroß. Ein neues Stadion, das alle Stückln spielt, dazu ein deutscher Trainer, der Rapid zum ersehnten Titel führen sollte.

Von der "Festung" Hütteldorf war die Rede. Von der "Unbesiegbarkeit" im neuen Stadion. Motto: Jetzt reißen wir der Welt einen Haxen aus. Dazu dieser unglaubliche grünweiße Anhang. Fans, die es tatsächlich schaffen, Druck auf die gegnerische Mannschaft und auf den Schiedsrichter zu machen. Einen Druck, den man in kaum einem anderen europäischen Stadion spürt. Und jetzt? Nicht einmal ein halbes Jahr später ist alles futsch. Rapid ist eine einzige Baustelle, der Titeltraum in weite Ferne gerückt.

Der neue Trainer muss ein Wunderwuzzi sein
Interimstrainer Thomas Hickersberger wird die Mannschaft jetzt ein paar Tage trainieren. Dann werden sie den Neuen aus dem Hut zaubern. Ich hoffe auf einen "Wunderwuzzi". Wie bereits an dieser Stelle angemerkt, bereitet mir eine Sache die größte Sorge: Nach dem Abgang von Müller und Büskens sehe ich bei Rapid weit und breit keinen, der sich im Fußball auskennt.

Ich hoffe, dass sich Präsident Krammer die richtigen Leute an die Seite geholt hat. Im Idealfall läuft es wie beim US-Präsidenten: Auch er ist nicht allwissend, aber er hat in der Regel exzellente Berater. Bei Rapid habe ich da meine Zweifel. Sonst wäre das unglücklich agierende Duo Büskens/ Müller nie ans Ruder gekommen.

Was mich ebenfalls nachdenklich stimmt: Jetzt soll einmal ein Trainer her, mit der Sportdirektor-Suche will sich Krammer Zeit lassen. Ob das gscheit ist? Im modernen Fußball läuft es nämlich genau umgekehrt.

Rapids Glück: Nächster Gegner hat Probleme
Wie auch immer: Das nächste Meisterschaftsspiel am 20. November gegen Red Bull Salzburg wird in jedem Fall richtungsweisend. Dann wird der "Neue" bereits auf der Bank sitzen. Er hat das Glück, dass Rapid a) auswärts spielt und b) gegen Salzburg, den vermeintlichen Titelfavoriten, der im Moment selbst jede Menge Probleme hat.

Außerdem bleiben zwei Wochen Zeit, die Wunden, die die bittere Heimniederlage gegen Wolfsberg aufgerissen hat, heilen zu lassen. In jedem Fall braucht Rapid einen Neustart.

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