Nach Presseberichten

Rechtsextremismus-Vorwürfe: Rapid & Austria wehren sich

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Ein Journalist hatte den Vorwurf erhoben, dass es sowohl in der Fankurve der Austria als auch Rapids nach wie vor rechtsextreme Strömungen gebe.

Die befürchteten Ausschreitungen beim Hinspiel der 3. Runde der Fußball-Europa-League-Qualifikation zwischen Slovan Bratislava und Rapid Wien sind ausgeblieben. Ein Bericht im Vorfeld der Hochrisiko-Begegnung hat aber die Wiener Großclubs Austria Wien und Rapid Wien am Samstag zu Stellungnahmen veranlasst, in denen sie Vorwürfe zu rechtsextremen Umtrieben in ihren Fankreisen zurückweisen.

In mehreren Medien - unter anderem auch der APA - Austria Presse Agentur - wurden im Vorfeld des Hinspiels die Verbindungen von Slovan- und Austria-Fans sowie deren Rivalität zu Rapid-Fans vor dem Hintergrund ihrer teils rechtsextremen Gesinnung thematisiert. Der Journalist Michael Bonvalot hatte den Vorwurf erhoben, dass es sowohl in der Fankurve der Austria als auch Rapids nach wie vor rechtsextreme Strömungen gebe.

Beide Vereine haben diesen Vorwurf nun - vor dem Rückspiel der Begegnung am Donnerstag in Wien - zurückgewiesen. "Die Kurve des SK Rapid lehnt jegliche Form von politischem Extremismus rund um die Spiele ihres Herzensvereins ab, und auch der Verein verfolgt bei Verfehlungen eine explizite Null-Toleranz-Strategie", heißt es in einer Rapid-Stellungnahme.
 

Hausverbot erst vor wenigen Monaten erteilt

Vor wenigen Monaten habe man eine Handvoll Personen, die bei einem Derby der zweiten Mannschaften Rapids und der Austria durch antisemitische Rufe negativ aufgefallen seien, mit Hausverbot und Vereinsausschluss belegt. Der Verein habe die betreffenden Personen zudem zu einer Sonderführung im Rapid-Museum mit dem Schwerpunkt "Grün-Weiß unterm Hakenkreuz" und zu einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Mauthausen Komitees, Willi Mernyi, eingeladen, was von den Betreffenden auch wahrgenommen worden sei.

Auch die Austria distanzierte sich von den Vorwürfen. Geschäftsführer Markus Kraetschmer sagte in einem Interview mit dem vereinseigenen "Viola TV" über den betreffenden Fanclub "Unsterblich": "Wir möchten klar festhalten, wir haben diesen Fanclub 2013 ausgeschlossen, diese Leute haben alle ein Hausverbot und teilweise auch ein bundesweites Stadionverbot. Es ist ärgerlich, wenn diese Leute immer noch als Austria-Fans bezeichnet werden."
 

Außerhalb der Stadien sind dem Club Hände gebunden

Kraetschmer verwies auch auf die Problematik, dass den Clubs bei Vorkommnissen außerhalb der Stadien die Hände gebunden seien, speziell im Ausland. Derartige Vorkommnisse gab es auch in Bratislava. So hat Bonvalot auf seinem Blog ein Foto vom Hinspiel am Donnerstag veröffentlicht, auf dem ein Banner der Gruppe "Unsterblich" mit dem Austria-Logo im Stile der Reichkriegsflagge im Slovan-Stadion zu sehen ist.

"Ich glaube, dass wir hier sehr viel tun und dass wir hier genug tun", sagte Kraetschmer und verwies auf den Ausschluss des Fanclubs, aber auch die Verantwortung der Justiz. "Wir haben durchaus auch rechtliche Mittel ergriffen, einerseits Regressforderungen, aber wir haben auch Leute wegen Wiederbetätigung bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Diese Verfahren wurden dann oft unter für uns unverständlichen Gründen, Titel beispielsweise 'b'soffene G'schicht', eingestellt", erklärte Kraetschmer.

Das Rückspiel findet am Donnerstag (20.30 Uhr) im Allianz Stadion in Wien statt, Rapid geht mit einem 1:2-Rückstand aus dem Hinspiel in die Begegnung.
 

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