Elfmeter nicht gegeben:

Tomaten-Schiri kostet Rapid Euro-Millionen

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Ein klarer Fehlpfiff bringt Rapid um das verdiente 2:0 und um Europacup-Millionen.

Graz. Die 57. Minute in Graz. Murg-Ecke, Schwab zieht volley ab. Sturm- „Joker“ Eze geht mit der Hand dazwischen und lenkt den Ball übers Tor.

Doch Schiedsrichter Schörgenhofer gibt nur Eckball. Rapid-Kapitän Schwab ärgert sich: „Das hätte Elfer und eine rote Karte wegen Torraub sein müssen. Dann steht‘s 2:0 und wir sind im Europacup.“

So darf Sturm ab der 2. Quali-Runde um einen Startplatz in der Europa League mitmischen.

Sturm ist im Europacup

Das letzte Spiel der Zwölferliga bleibt spannend bis zur letzten Sekunde. Rapid, nach dem 1:2 im Hinspiel in Hütteldorf mega unter Druck, übernimmt gleich die Initiative. Die erste Chance vergibt Badji nach Ecke (15.). Dann pariert Sturm-Goalie Siebenhandl vor Bolingoli (30.) und Murg (33.).

Spendlhofer-Eigentor zum 1:0 für Rapid

In Minute 43 raschelt’s doch: Schwab-Flanke von links, Badji kommt nicht ran, versperrt Spendlhofer aber die Sicht. Der Sturm-Verteidiger verlängert den Ball mit der Schulter ins eigene Tor – 1:0 für Rapid!

Elferalarm in der 57. Minute: Schwab zieht nach Eckball von der Strafraumgrenze ab. Eze wirft sich in den Schuss und lenkt den Ball mit der ab. Der Elferpfiff bleibt aber aus.

Sturm kommt im Gegensatz zur 1. Hälfte auch nach vorne.

65. Minute: Kiteishvili versucht’s per Konter, scheitert aber nach seinem Solo an Rapid-Tormann Strebinger. 7 Minuten später rettet Siebenhandl vor Schwab.

Matchball für Sturm in Minute 75: Mensah-Stangl­pass auf Eze. Dessen Schuss vom Fünfer wehrt Strebinger mit einer sehenswerten Parade ab.

Auf der anderen Seite vergibt Pavlovic aus kurzer Distanz (78.). Die verzweifelten Rapidler erhöhen den Druck, Schobesberger vernebelt (90.). Sturm ist stehend k. o., darf aber dank Auswärtsregel über den 5. Europacupplatz jubeln.

Stimmen zum Spiel

Dietmar Kühbauer (Trainer Rapid): "Hier geht es um Geld, unglaublich, dass er das (Elfer-Situation, Anm.) nicht sieht. Bei 2:0 wären wir zu hundert Prozent drüber gekommen. Das wäre Rot und Elfmeter gewesen. Ganz nüchtern betrachtet war Sturm in 90 Minuten klar unterlegen. Sie hatten das nötige Glück mit Hilfe des Schiedsrichters. Dafür, dass wir das dritte Spiel seit Dienstag hatten, war es eine große Leistung der Burschen. Das waren zwei richtig gute Spiele, obwohl du auf der Felge rennst. Dann wird das nicht von uns entschieden, sondern von anderen Herren. Das tut weh."
 
Stefan Schwab (Kapitän Rapid): "Wir waren ganz nah dran. Wenn man die zwei Spiele sieht, hätte es sich einer verdient, dass er nächstes Jahr international spielt - und das war Rapid. Die Saison ist jetzt vorbei. Wir spielen nächste Saison nicht international. Natürlich muss sich etwas ändern. Wir müssen jetzt kontinuierlich etwas aufbauen. Jeder, der bei diesem Verein ist, muss besser werden."

Roman Mählich (Trainer Sturm): "Ende gut, alles ist nicht gut. Wir können insgesamt nicht zufrieden sein. Aber wir haben ein Entscheidungsduell für uns entscheiden. Die mentale Belastung war enorm. Das war das einzige, was zählt. Die Mannschaft hat es von der Einstellung, vom Willen gut gemacht. Spielerisch war es nicht gut. Aber es zählt nur das Weiterkommen." Zur vermeintlichen Elfmeter-Situation: "Es wird wahrscheinlich Elfmeter gewesen sein. Wir hätten in der Meistergruppe aber auch den einen oder anderen Elfer bekommen können."
 
Lukas Spendlhofer (Eigentorschütze Sturm): "Es war ein Grottenkick wieder. Eine Mannschaft wollte nicht, die andere hat nicht mehr können. Wir haben sicher Glück gehabt, das brauchen wir nicht schönreden. Die Ziele waren sicherlich andere. Das Minimalziel ist der Europacup gewesen, das haben wir zumindest erreicht. Aber das Wie, das war Sturm nicht würdig. Wir wollten, aber wir können nicht anscheinend. Wir waren ganz weit weg von irgendeiner Form."
 
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