Schinkels-Kolumne

Rapid mit Charakter, Bullen mit Pech, LASK mit Kopfweh

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oe24-Experte Frenkie Schinkels über die letzte Bundesliga-Runde vor der Länderspielpause.

Ein Wahnsinn, wenn du wie Feldhofer derart unter Druck stehst und dann bist du nach 17 Sekunden mit deiner Mannschaft 0:1 hinten. Und das gegen den Serienmeister, in einem Spiel, auf das du dich die ganze Woche fokussierst. Aber anstatt sich abschießen zu lassen, hat sich Rapid toll zurückgekämpft. Dass man den Ausgleich schaffte, zeigt von Charakter. Keine Rede von: Gegen die Champions-League-Fighter haben wir keine Chance!

Nach einer derartigen Kampf-Leistung ist es schwer verständlich, dass es dem Trainer an den Kragen gehen soll.
Gegen die beste Mannschaft hat Rapid schon lange nicht gewonnen. Warum hätte es jetzt mit Feldhofer gelingen sollen?
Die berechtigte Frage, die sich jetzt vielleicht einige stellen: Wieso erst jetzt, wo einem das Wasser bis zum Hals steht? Während die Rapidler gegen Salzburg mit der Ich-pfeif-mir-nix-Mentalität loslegen, tun sie sich gegen Mannschaften auf Augenhöhe (oder darunter) wie Sturm, Hartberg oder WAC schwer.

In Linz brennt der Hut

Eine tolle Geschichte schrieb auch Tirol-Trainer Silberbauer gegen den LASK. Nach dem starken Saisonstart brennt plötzlich der Hut in Linz. Nach zwei Unentschieden eine 1:4-Heimniederlage in Tirol ist nicht unbedingt das, was du in die Länderspielpause mitnehmen willst.

Der Hut brennt auch in Altach. Sportdirektor Grabherr setzte mit seinem Rücktritt ein Zeichen. Aber das 1:4 gegen Austria Klagenfurt zeigte gnadenlos auf, wie es um diese Mannschaft bestellt ist. Da ist jetzt auch Miroslav Klose gefragt: Er muss einen Draht zu seiner Mannschaft finden. Wenn es, wie es offensichtlich der Fall ist, an Qualität fehlt, dann müssen die Spieler die Ärmel aufkrempeln, und rackern, so wie es Klose früher als Stürmer getan hat. Aber nur darauf zu bauen, dass ein Weltmeister auf der Trainerbank sitzt, das geht sich nicht aus!

Der Wiener Austria halfen nach der Conference-Pleite peinliche Rieder auf die Beine. Bei fünf Punkten nach neun Runden muss man sich im Innkreis langsam Gedanken machen. Da gibt es in der Länderspielpause wirklich viel nachzudenken – genauso wie in Altach, in Hartberg und beim LASK! Wobei ich Rapid außen vor lasse. Die Grün-Weißen sind ein eigenes Kapitel …
 

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