Kärntner konnten 500.000 Euro an neuen Sponsorgeldern aufstellen. Existenz bis Sommer gesichert.
Die Zukunft des österreichischen Fußball-Bundesligisten SK Austria Kärnten scheint gesichert. Der Verkauf oder die Teilliquidation des Vereins sei vom Tisch, sagte Clubpräsident Mario Canori am Dienstagabend im Anschluss an die Tagung einer "Expertenrunde" in Klagenfurt. Landeshauptmann Jörg Haider (B) kündigte an, Sponsorgelder in der Hohe von 500.000 Euro auf die Beine gestellt zu haben. Der Club benötige für die laufende Saison nun keine öffentlichen Gelder.
Auch Bürgermeister will helfen
"Ich habe den Eindruck, dass es eine deutliche Mehrheit gibt, die Austria zu unterstützen", erklärte Canori. Neben Haider will sich nun auch der Klagenfurter Bürgermeister Harald Scheucher (V) um zusätzliche Sponsorgelder bemühen. "Wir kommen jetzt ohne öffentliche Gelder aus", meinte Canori. Nun könne sich die "hysterische Diskussion" um die Zukunft des Bundesligisten beruhigen, meinte Haider.
Arbeitsgruppe
Die aktuellen Diskussionen seien zum Anlass genommen worden, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die innerhalb von vier Wochen ein Konzept zur Zukunft des Fußballsports in Kärnten entwickeln soll, erklärte der Landeshauptmann. Als Vorsitzender der ARGE wurde der Präsident des Kärntner Fußballverbandes, Thomas Partl, eingesetzt.
Kommt Holding?
Am Ende der Beratungen der Arbeitsgruppe könnte eine "Fußball-Holding" stehen, sagte Haider. Diese solle die Nachwuchsarbeit fördern und die Infrastrukturen der Vereine unterstützen. Zur Finanzierung könnten Mittel aus dem - mit Geldern aus dem Hypo-Verkauf gespeisten - Kärntner Zukunftsfonds verwendet werden. Haider nannte eine Zahl "zwischen 2,5 und 5 Millionen Euro" jährlich.
"Anscheinend ist eine Finanzspritze für den Club auch ohne öffentliche Gelder möglich", kommentierte ÖVP-Landesgeschäftsführer Archill Rumpold den Ausgang der Sitzung. Dass sei immer das Ziel seiner Partei gewesen. Nachsatz: "Hoffentlich ist das kein Ablenkungsmanöver." Die SPÖ - allen voran Sportlandesrat Wolfgang Schantl - war der Sitzung überhaupt fern geblieben.