Teamchef Karel Brückner traf in Wien seinen Vorgänger Josef Hickersberger. Der gab dem Tschechen wertvolle Tipps über alle Teamspieler.
Karel Brückner fuhr Dienstag Mittag zurück nach Olmütz. Der neue Teamchef machte einen Umweg über Prag, weil er beim tschechischen Verband noch seinen Dienstwagen zurückgeben musste. Spätestens am kommenden Sonntag wird er wieder in Wien erwartet und sein erstes Bundesligaspiel (entweder Sturm – Austria oder Salzburg – LASK) sehen.
Pendler
Bevor Brückner wieder in seine Heimat düste, führte er
noch einige organisatorische Besprechungen mit ÖFB-Generalsekretär Alfred
Ludwig. Der Teamchef will sich in Wien nur eine kleine Wohnung nehmen,
seinen Hauptwohnsitz aber in Olmütz belassen. Brückner: „Ich bin Pendler
zwischen Olmütz, Wien, Flieger und Stadion.“ Zur Information:
Prag ist von Olmütz 280 Kilometer entfernt, Wien „nur“ 275 km. Seine
ÖFB-Limousine wurde bereits bei Hyundai Österreich bestellt.
DVDs im Gepäck
Schon als Tschechen-Teamchef hatte er seinen
Wohnsitz in Olmütz nicht aufgegeben. Brückner: „Wenn ich zu Hause bin, dann
mache ich keineswegs Urlaub. Ich arbeite auch dort.“ Gestern nahm er 15
DVDs von Österreich-Spielen mit, die er sich bis zum Wochenende reinziehen
wird. Brückner: „Ich muss alle Besonderheiten des österreichischen Fußballs
kennenlernen.“
Gespräch mit Hicke
Vor seiner Abreise gab es auch noch im
Hotel Intercontinental (dort stieg Brückner in Wien ab) ein Treffen mit
seinem Vorgänger Josef Hickersberger. Es dauerte fast eine Stunde. Hicke:
„Er hat sich bei mir über den Gesamtzustand der Mannschaft informiert und
mich über jeden einzelnen Nationalspieler befragt. Auch über Talente hat er
sich erkundigt.“ Der Ex-Teamchef hatte den Eindruck, dass Brückner sich auf
dieses Gespräch gut vorbereitet hatte. „Ich habe ihm auch gesagt, dass er
mich jederzeit anrufen kann, wenn er etwas braucht.“
Keine großen Änderungen
Neben dem Studium der DVDs wird
sich Brückner in den nächsten Tagen auch Gedanken über seinen Betreuerstab
machen. Wahrscheinlich wird er jetzt nun doch nur einen tschechischen
Landsmann (Ex-Rapid-Torhüter Ladi Maier oder den früheren Schalke-Star
Radoslav Latal) mitnehmen. Grund: Andreas Herzog sprach sich für den
Verbleib des alten Trainerteams aus. Brückner dazu: „Wenn es Gewohnheiten
gibt, die positiv sind, dann werde ich sie nicht verändern.“
Spry könnte bleiben
Es ist zudem durchaus möglich, dass
jetzt auch Fitnesscoach Roger Spry bleibt. Die Kapitänsfrage will Brückner
vor dem Italien-Länderspiel am 20. August in Nizza klären.