Deutscher "Klassiker" verspricht Hochspannung

Dortmund will Super-Bayern stoppen

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Die aktuelle Runde der deutschen Bundesliga steht voll im Zeichen des "Klassiker" zwischen Dortmund und den Bayern.

4:0 gegen Leverkusen, 5:0 gegen Pilsen - vor dem deutschen Klassiker in Dortmund ist der Torspaß beim FC Bayern München zurück. "Wir haben den Rhythmus wiedergefunden", freute sich Sportvorstand Hasan Salihamidzic vor dem Spitzenspiel der deutschen Fußball-Bundesliga am Samstag (ab 18.30 Uhr im Sport24-Liveticker). Aber auch der BVB kommt nach einem 4:1-Erfolg zu Wochenmitte beim FC Sevilla mit breiter Brust.

In München hat sich aus dem kräftigen Formtief vor der Länderspielpause mit nur drei Remis aus vier Spielen vor allem die Offensive eindrucksvoll herausgekämpft. Alle neun Treffer gingen auf das Konto von Leroy Sane, Jamal Musiala, Serge Gnabry, Sadio Mané und Thomas Müller. "In den letzten zwei Spielen war die Chancenverwertung besser", sagte Salihamidzic. Man sei möglicherweise konzentrierter gewesen und habe vielleicht "ein bisschen mehr Zielwasser getrunken".

Vor allem Mané scheint wieder in Schwung zu kommen. Der Ex-Salzburger, der im Sommer von Liverpool geholt worden war, drehte in der Champions League gegen Pilsen mit Tricks, Tor und Traumvorlage auf. Der Leistungsaufschwung sei simpel zu erklären, meinte Trainer Julian Nagelsmann. "Er ist ein Mensch mit Gefühlen, Verstand, Gedanken." Die Kritik an seinen Leistungen habe den zu Saisonbeginn so starken Stürmerstar "nicht kalt" gelassen.

Müller fehlt den Bayern weiterhin - Kimmich ist dabei

Entgegen seiner Hoffnungen muss Nagelsmann in Dortmund auf Thomas Müller verzichten. Der 33-Jährige sei zwar wie Teamkollege Joshua Kimmich freigetestet, habe aber noch Erkältungssymptome, sagte Nagelsmann am Freitag. Einen Einsatz von Kimmich ließ er hingegen offen. Der BVB wird jedenfalls ein ganz anderer Prüfstein werden, als es Pilsen und Leverkusen waren. Die Mannschaft von Edin Terzic hat auf das 2:3 gegen Köln mit einem 4:1 beim FC Sevilla die richtige Antwort gegeben. "Das war definitiv die Reaktion, die wir zeigen wollten. Wir haben gezeigt, was wir leisten können", sagte Kapitän Jude Bellingham. "Wir sind immer bereit für die Bayern", betonte Julian Brandt.

Zurückhaltend blieb Sportchef Sebastian Kehl, der von seinem Team eine Leistungssteigerung einmahnt, um im Schlager bestehen zu können. "Das tut natürlich unheimlich gut, aber mehr ist es auch nicht. Wir müssen am Wochenende eine bessere Leistung bringen, um Bayern München zu schlagen. Wir müssen eine Schippe drauflegen", sagte Kehl noch in Sevilla.

Die Sehnsucht nach einem Triumph über die ungeliebten Bayern ist groß. Der bisher letzte BVB-Sieg gegen die Münchner liegt fast vier Jahre zurück, seitdem setzte es sieben Niederlagen mit 23 Gegentoren. Auf Augenhöhe begegnen sich beide Clubs längst nicht mehr. "Ihr wisst, was die letzten zehn Jahre in Deutschland passiert ist", sagte Terzic über den Dauer-Meister aus München. "Ihr wisst aber auch, welch großen Wunsch die ganze Region um Dortmund hat. Und das wollen wir auch zeigen", meinte der BVB-Trainer.

Xabi Alonso vor Debüt im Keller-Duell

Die Bayern mit Marcel Sabitzer und der BVB liegen je zwei Punkte hinter dem überraschenden Führungsduo Union Berlin (Christopher Trimmel) und SC Freiburg (Michael Gregoritsch, Philipp Lienhart), das auswärts auf zwei Clubs mit sportlichen Sorgen trifft. Der Spitzenreiter aus Berlin ist beim sieglosen VfB Stuttgart zu Gast, Freiburg trifft in Berlin auf die Hertha, die nach acht Runden auch nur einen Sieg auf dem Konto hat.

Im Kellerduell zwischen dem Vorletzten Bayer Leverkusen und Schalke 04 (Leo Greiml) gibt Xabi Alonso sein Debüt als Bayer-Trainer, nachdem sich Leverkusen am Mittwoch von Gerardo Seoane getrennt hatte. Eintracht Frankfurt mit dem oberösterreichischen Trainer Oliver Glasner gastiert beim abgeschlagenen Schlusslicht in Bochum. Der VfL muss wohl auf den österreichischen Spielmacher Kevin Stöger verzichten, der an Erkältungssymptomen leidet.

Zum Auftakt der Runde hatte die TSG Hoffenheim (Christoph Baumgartner) am Freitagabend im Heimspiel gegen Werder Bremen (Marco Friedl, Romano Schmid) die Chance, zu Union und Freiburg aufzuschließen.
 

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