Österreicher nimmt sich in einem Interview kein Blatt vor den Mund.
Trotz Platz 18 des 1. FC Köln in der deutschen Bundesliga hat Peter Stöger keine Angst vor einer Beurlaubung. "Der Trainerjob ist immer schwierig, und du kannst immer entfernt werden", sagte der Wiener dem Kicker (Montag). An eine Aufgabe verschwende der 51-Jährige keinen Gedanken. "Das macht man nicht. Das wäre unmoralisch, fahrlässig und egoistisch", betonte Stöger.
Er habe auch keine Versagensängste. "Ich mache meinen Job so gut wie möglich. Und dann wird bewertet: Passt es oder nicht? Bringt er Ergebnisse oder bringt er keine?" Stöger hielt eines fest: "Die Liga ist ein gnadenloses Rad." Aber das habe nichts mit ihm zu tun.
Die Situation mit nur einem Punkt aus den bisherigen sieben Saisonspielen sei richtig schwer: "Da müssen wir nicht diskutieren." Es sei "Extrem-Stress". Ruhe gebe es für keinen Trainer. Und sicher fühle sich keiner.
Keine Sorge um den eigenen Ruf
Stöger sagte, der Kern und die Struktur bei Europa-League-Teilnehmer Köln seien gut. Er sehe bei seinen Spielern und auch im Umfeld den Willen und die Bereitschaft, die aktuelle Situation anzunehmen. "In meinen Augen ist es immer noch top, was sie abliefern wollen, vor allen Dingen in Sachen Engagement", sagte er über seine Profis.
Dass sein Ruf leiden könne, ist Stöger augenscheinlich egal: "Darauf scheiße ich. Wenn jemand meint, wir hätten hier vier Jahre Glück gehabt, und jetzt zeigt sich Stögers wahre Handschrift, dann soll er das meinen. Aber bevor Missverständnisse aufkommen: Unsere Wahrnehmung ist eine andere."