Nach BVB-Aus

Was plant Stöger für die Zukunft?

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Am Samstag machte der Wiener seinen längst erwarteten BVB-Abschied offiziell.

Peter Stöger räumte seinen Stuhl blitzartig. Erst flüchtete der Fußball-Trainer von Borussia Dortmund vor den Bierduschen, mit denen die Hoffenheimer Profis ihren Coach Julian Nagelsmann feierten, dann machte er seinen längst erwarteten Abschied offiziell. "Das war heute mein letztes Pflichtspiel für den BVB, das haben wir schon vor einiger Zeit gemeinschaftlich beschlossen", sagte der Wiener.
 
Ein neuer Reiz, mit einem neuen Trainer, würde dem Verein gut tun, meinte der Ex-Nationalspieler nach der 1:3-Niederlage zum deutschen Bundesliga-Finale. Über seinen vermeintlichen Nachfolger Lucien Favre fiel aber noch kein Wort. Der frühere Gladbacher Coach steht beim BVB offenbar ante portas - auch wenn Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagte: "Heute verkünden wir erstmal gar nichts." Favre jedenfalls muss am Pfingstsamstag in Frankreich noch mit Nizza in Lyon antreten.
 

Nachfolge

Der Schweizer hätte jedenfalls viel zu tun, um diese Mannschaft wieder zu einem internationalen Spitzenteam zu formen. "Dass mein Nachfolger mehr Stabilität reinbringen kann, das ist mein Wunsch. Dass sie die Champions-League-Qualifikation auch auskosten können", sagte Stöger. Sportdirektor Michael Zorc meinte: "Wir haben viele Baustellen gehabt und haben sie auch aktuell."
 
Als Tabellenvierter hat Stöger die Mission Champions League gerade noch so erfüllt - trotz einer Abschlusspartie, in der Hoffenheim dem BVB Leidenschaft und Entschlossenheit vorlebte und vom dritten Rang verdrängte. "Erleichterung ist das richtige Wort. Zufrieden können wir nicht sein. Was wir diese Saison abgeliefert haben, müssen wir kritisch analysieren", sagte Watzke beim TV-Sender Sky.
 

Freundschaftsspiel

Auch die Fans ließen ihre einstigen Helden spüren, was sie vom erneut lustlosen Auftritt hielten. Gefeiert wurde wie in der Vorwoche nur Roman Weidenfeller, der mit einem Kurz-Einsatz in der Nachspielzeit seine Profikarriere beendete. Stöger wiederum wirkte sichtlich erleichtert, dass fünf unruhige und wechselhafte Monate vorbei sind: "Ich bin froh, dass wir es ins Ziel geschafft haben."
 
Der 52-Jährige wird das Team noch am Montag in einem Freundschaftsspiel beim FSV Zwickau, bei einem Blitzturnier in Herne am Donnerstag und auf dem anschließenden Kurz-Trip nach Los Angeles begleiten. "Danach werde ich nach Hause gehen, nach Wien, die Zeit genießen und schauen, was kommt."
 

"Länger Pause"

Einen erneuten Blitzwechsel will er sich nicht mehr antun: "Länger Pause als nach Köln brauche ich auf jeden Fall." Stöger hatte den BVB am 10. Dezember als Nachfolger von Peter Bosz auf Rang acht übernommen, sein Vertrag war bis zum Saisonende befristet. Nur eine Woche vor der Übernahme hatte Stöger seinen Job als Betreuer des 1. FC Köln verloren.
 
In seinem letzten Pflichtspiel-Auftritt für Dortmund erlebte er einige Patzer und damit ein Spiegelbild der Saison. Gnadenlos analysierte Nuri Sahin die Saison. Man habe viele Probleme gehabt, auch in der Kabine. "Es war einfach nicht mehr drin. Ich wünsche uns allen sehr, sehr viel Selbstkritik", sagte Sahin und mahnte: "Wir müssen alle wieder zueinander finden."
 
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