Peter Stöger schickte Kapitän Marcel Schmelzer gegen Leverkusen auf die Tribüne.
BVB-Trainer Peter Stöger setzte gegen Bayer Leverkusen alles auf eine Karte. Er strich Kapitän Marcel Schmelzer aus dem Kader. Stöger riskierte und gewann. Der junge Manuel Akanji glänzte auf der linken Seite, Dortmund zeigte das beste Spiel unter dem Wiener und siegte souverän mit 4:0. Schmelzer sah den Sieg von der Tribüne aus. Seine Leistungen hätten zuletzt nicht gepasst, begründete Stöger den mutigen Schritt.
Ein hartes und klares Signal an alle Spieler. Wie geht es jetzt mit Schmelzer weiter? Wie die Bild berichtet, plant Dortmund auch in der neuen Saison mit dem Außenverteidiger. Unabhängig davon, wer dann Trainer ist. Eine vorzeitige Trennung vom Linksverteidiger ist damit vom Tisch. Zu groß seien dessen Verdienste als Identifikationsfigur des Vereins. Doch Schmelzer ist bei den Fans schon lange nicht mehr unumstritten. Zu oft spielte der Ex-Nationalspieler deutlich unter seinen Möglichkeiten und konnte die erwünschte Anführer-Rolle nicht erfüllen.
Die Konsequenz der Verbannung ist damit klar: Schmelzer bleibt, aber die Kapitänsbinde übernimmt nach dem Sommer-Umbruch wohl Marco Reus. Ob Schmelzer unter Stöger diese Saison noch auflaufen wird, ist unwahrscheinlich. Stöger wird nach der Gala gegen Leverkusen kaum etwas an seiner Aufstellung verändern. Stöger stellt unmissverständlich klar: "Wenn eine Mannschaft so spielt wie gegen Leverkusen, dann wird es nicht unbedingt leicht für Marcel sein."
Die Statistik spricht nicht gerade für den Kapitän: In 16 Liga-Spielen kam Schmelzer in dieser Saison auf null Tor-Beteiligungen und nur 25 Flanken. Schmelzers Zweikampf-Quote ist mit 52 Prozent ebenfalls nur unterer Durchschnitt. Spieler wie Sokratis (68 %) und Toprak (67 %) sind deutlich stärker.