ÖFB-Teamspieler spricht vor dem Quali-Hit gegen Slowenien Klartext.
Es vergeht kaum eine Transferperiode, in der Marko Arnautovic nicht auf der internationalen Gerüchtebörse auftaucht. Derzeit wird Österreichs Fußballer des Jahres von britischen und italienischen Medien mit einem Wechsel zu Inter Mailand in Verbindung gebracht. Diese Spekulationen wies Arnautovic am Mittwoch in Klagenfurt allerdings zurück.
Kein Anruf
"Ich habe Vertrag und bin Spieler bei West Ham. Mich hat keiner angerufen", erklärte der 30-Jährige. Auch sein Bruder und Berater Danijel habe sich in dieser Angelegenheit nicht gemeldet. "Er wäre der Erste, der mich anrufen würde, und das war nicht der Fall."
Daher geht Arnautovic mit der aktuellen Situation gelassen um. "Die Zeitungen nehmen sehr schnell und gern meinen Namen in den Mund, wenn es um einen Transfer geht, aber ich kann euch mit 100 Prozent versichern, dass da nichts Konkretes ist", sagte der Wiener zu Journalisten. "Vielleicht reden Leute darüber, es kann auch sein, dass ich auf irgendeiner Liste bin. Aber ich habe noch nichts Konkretes bekommen."
Italienisch noch perfekt
An der Sprachbarriere sollte ein Wechsel in die Serie A jedenfalls nicht scheitern. "Mein Italienisch ist noch perfekt", schmunzelte Arnautovic. Der Offensivspieler war bereits 2009/10 bei Inter Mailand engagiert und holte dabei das Triple aus Meisterschaft, Cup und Champions League. Damals kam er jedoch nur auf drei Liga-Einsätze als Einwechselspieler.
Zuletzt beendete Inter die Meisterschaft an vierter Stelle und ist damit für die Champions League qualifiziert, was wiederum ein Anreiz für einen Wechsel sein könnte. Die Teilnahme an der Königsklasse würde ihn "auf jeden Fall" jucken, gab Arnautovic zu. "Aber jeder würde gern Champions League spielen. Ich bin sehr glücklich in der Premier League. Meine Tendenz ist nicht, meinen Bruder anzurufen und zu sagen: 'Hol' mich da sofort raus.'"
Konzentration aufs Team
Derzeit dreht sich bei Arnautovic ohnehin alles um die bevorstehenden EM-Qualifikationsspiele am Freitag in Klagenfurt gegen Slowenien und am Montag in Skopje gegen Nordmazedonien. "Wir müssen Punkte holen, das steht außer Frage, und wir werden Punkte holen", kündigte der 79-fache ÖFB-Internationale (22 Tore) an.
Zunächst einmal will Arnautovic gegen Slowenien seinem Anspruch als Führungsspieler gerecht werden. "Ich werde meiner Mannschaft schon im Training sagen, dass das keine leichte Nummer wird. Am Freitag, bevor wir rausgehen, werde ich jedem klarmachen, dass das ein Quali-Match ist, dass es um etwas geht und dass es nichts Schöneres gibt, als bei einer EM dabei zu sein."
Seine bisher letzte Partie bestritt der England-Legionär am 12. Mai beim 4:1 von West Ham in Watford, wo er zum Liga-Abschluss ein Tor erzielte. "Danach hatte ich zweieinhalb Wochen eine schöne Zeit mit der Familie. Trotzdem habe ich im Background weiter an mir gearbeitet. Ich bin fit, ich bin da und ich werde alles für die Nationalmannschaft geben, damit wir die zwei Spiele hoffentlich gewinnen", versprach Arnautovic.
Im bisher letzten Duell mit Slowenien lief es für den ÖFB-Star nach Wunsch. Im März 2018 erzielte er beim 3:0 in Klagenfurt zwei Treffer. "Aber das war nicht das Highlight meines Lebens", beteuerte Arnautovic. "Das war ein Freundschaftsmatch, jetzt ist es ein Quali-Match. Die Slowenen haben eine sehr gute Mannschaft, wir müssen aufpassen und alles geben. Nur mit 100 Prozent hast du Chancen."
Was passiert, wenn die ÖFB-Auswahl nicht an ihre Leistungsgrenze geht, war im vergangenen März beim 2:4 in Israel zu sehen. Die Niederlage in Haifa sei jedoch nicht nur auf eine schlechte Leistung der Österreicher, sondern auch auf mangelndes Spielglück zurückzuführen, betonte Arnautovic. "Viermal aufs Tor zu schießen und vier Tore zu machen, ist brutal, das gelingt wenigen Teams. Aber Gratulation an Israel.