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Bayern und Barca spazieren weiter. Jetzt könnte es knüppeldick kommen!

Barcelona liegt Lionel Messi wieder einmal zu Füßen. Der Argentinier untermauerte seinen Status als Superstar der Katalanen am Mittwochabend. Zwei Tore und einen Assist verbuchte der Superstar beim 3:0 im Achtelfinal-Rückspiel gegen Chelsea. Von einem auch für Messi persönlichen Angstgegner aus London war danach keine Rede mehr. "Ich bin glücklich, wie das gelaufen ist", sagte er nach dem Spiel.

Von "La Eterna Messidependencia", der ewigen Abhängigkeit von Messi, war in der Sport-Tageszeitung Marca die Rede. Die in Barcelona ansässige Mundo Deportivo titelte über einem Foto von Messi mit ausgestreckten Armen bei seinem zweiten Torjubel: "Vater unser". Der englische Mirror hielt indes fest: "Messi dreht durch". 100 Treffer hat der 30-Jährige nun in der Champions League zu Buche stehen. 123 Partien in der europäischen Königsklasse benötigte er dafür.

Leidtragender im Camp Nou war Thibaut Courtois. Der belgische Schlussmann von Chelsea kassierte von Messi in der 3. und 63. Minute jeweils Treffer zwischen die Beine. Vor allem beim frühen 0:1 agierte Courtois unglücklich. "Ich habe nicht erwartet, dass er aus diesem Winkel schießt", sagte der Torhüter über den Schuss fast von der Torauslinie. Es sollte nicht der einzige Patzer der "Blues" bleiben. Chelsea agierte fehleranfällig, selbst ließen die Gäste ihre Möglichkeiten ungenutzt.

Trainer Antonio Conte war frustriert. "Das Ergebnis ist nicht fair", sagte der Italiener. Seine Mannschaft habe nach dem Gegentor dominiert. Vier Schüsse von Chelsea-Akteuren seien in den beiden Duellen gegen Spaniens Tabellenführer auch ans Metall gegangen, rief Conte in Erinnerung. "Es war ein fantastischer Spieler, der Barcelona weiter gebracht hat", betonte er. "Messi ist der Beste der Welt. Wir reden hier über jemanden, der 60 Tore jede Saison schießt", setzte Conte zu einer Lobeshymne an. Schon im 1:1 im Hinspiel in London hatte Messi im neunten Duell mit Chelsea erstmals getroffen.

Iniesta: "Leo zu haben, ist ein Segen"

Ernesto Valverde sprach von einem "Luxus", Messi im Team zu haben. "Unser Angriffsspiel lebt von ihm, jeder Spielzug wird besser durch ihn", sagte der 54-Jährige mit Blick auf das 2:0, das Messi für Jungstar Ousmane Dembele (20.) perfekt vorbereitet hatte. Valverde darf sich auf die Fahnen heften, in seiner ersten Saison als Barca-Coach bisher alles richtig gemacht zu haben. Anders als in den vergangenen Jahren agieren die Katalanen defensiv geordneter. In den acht Saisonspielen in der Champions League hat Barcelona sechsmal kein Gegentor kassiert.

In der Meisterschaft liegt Barca unantastbar auf Titelkurs, im Cup steht man im Finale und in der Champions League befindet man sich ebenfalls im Konzert der Großen. "Leo zu haben, ist ein Segen", sagte Kapitän Andres Iniesta. Die zuletzt 2015 eroberte Trophäe in der Champions League heuer zu gewinnen sei Ziel: "Das war nun der nächste Schritt."

Messi
© Getty

Möglich sind Duelle gegen die Ligarivalen Real Madrid oder FC Sevilla. Aus Italien sind mit Juventus Turin und der AS Roma immerhin zwei Clubs vertreten, aus Deutschland mit Bayern München einer. England stellt mit Manchester City und Liverpool zwei Viertelfinalisten. Fünf Premier-League-Clubs waren ins Achtelfinale gestartet, was einen Rekord bedeutete. Dass mit Manchester United, Tottenham und Chelsea drei auf der Strecke blieben, sorgte auf der Insel durchaus für Stirnrunzeln.

Bayern haben keinen Wunschgegner

Der Abgang von der wichtigsten Bühne dürfte bei Chelsea die Debatte um Conte wieder verschärfen. Innerhalb einer Saison ist an der Stamford Bridge viel in die Brüche gegangen. Der Titelverteidiger ist in der Premier League nur auf Rang fünf zu finden, Contes Zukunft ungewiss. Italienische Medien spekulieren seit geraumer Zeit über ein Comeback als Teamchef. Nur allzu gerne würden indes die Bayern weiter auf ihren Trainer setzen.

Unter Jupp Heynckes blieben die Münchner auch beim für den Aufstieg praktisch bedeutungslosen Auftritt in Istanbul auf der Erfolgsspur. Der souveräne Bundesliga-Leader erspielte sich nach dem 5:0 im Hinspiel gegen Besiktas einen weitgehend problemlosen 3:1-Erfolg. Auch die Bayern haben unter Heynckes, dessen Rekord nun bei saisonübergreifend elf Siegen hintereinander in der Champions League steht, noch die Chance auf das Triple. Auf die Auslosung angesprochen meinte der 72-Jährige, keinen Wunschgegner zu haben.

Lieber lobte Heynckes "Stärke und Cleverness" seines Teams und sah wohlwollend über die eine oder andere Nachlässigkeit hinweg, die sich - auch angesichts des komfortablen Vorsprungs - eingeschlichen hatte. David Alaba leistete sich vor dem Gegentor einen leichtfertigen Ballverlust, bereitete dann aber den 3:1-Endstand durch Sandro Wagner vor. Heynckes betonte: "Es war kein Spaziergang. Besiktas hatte bisher zuhause kein einziges Spiel verloren."

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