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Das kriselnde Rapid-Team hat in der Europa League eine schwere Pleite erlitten.

Für Rapid hat es in der Fußball-Europa League eine schwere Niederlage gesetzt. Die Wiener mussten sich am Donnerstagabend bei Villarreal mit 0:5 (0:3) geschlagen geben und fielen nach dem dritten Gruppenspiel erstmals aus den Aufstiegsrängen. Im vierten Pflichtspiel unter Trainer Dietmar Kühbauer war es die dritte Niederlage für die Grünweißen.

Pablo Fornals (26.), der kaum zu stoppende Karl Toko Ekambi (30.) und ein Eigentor von Mateo Barac (45.) sorgten schon nach der ersten Spielhälfte für klare Verhältnisse. Daniel Raba (63.) und Gerard Moreno (85.) legten nach der Pause nach. Villarreal (5 Punkte) schob sich an Rapid (3) vorbei auf Rang eins, auf Platz zwei liegen punktegleich die Glasgow Rangers (5) nach einem 0:0 gegen Spartak Moskau (2). Der nächste Europa-League-Auftritt von Rapid ist das Rückspiel gegen Villarreal am 8. November in Wien.

0:5 - Rapid kassiert peinliches Debakel
© APA

Auf Kühbauer wartet noch viel Arbeit

In der Bundesliga als Neunter klar hinter dem Plansoll, kassierte Rapid fünf Tage nach dem 0:3 gegen Hartberg international den nächsten Dämpfer. Der Auftritt der Grünweißen in der Kleinstadt nahe Valencia verlief ernüchternd. Dabei wollten die Wiener im Estadio de la Ceramica aus einer kompakten Defensive agieren. Deni Alar war die einzige nominelle Spitze, in der Rückwärtsbewegung machte bei den Hütteldorfern eine Fünferkette dicht. Die Chance, Villarreal zu überraschen, war groß wie nie, dachte man. "El Submarino Amarillo" holte zuletzt zwar ein 1:1 gegen Atletico Madrid, ist aber nur 16. in der Primera Division und schonte Akteure wie den langjährigen spanischen Teamspieler Santi Cazorla (33).

Rapid komplett von der Rolle

Eine Abwehrschlacht entwickelte sich für Rapid nicht. Schwer machte es sich die Kühbauer-Elf selbst. Richard Strebinger wollte klären, schoss jedoch Ekambi an. Der Ball kullerte am Tor vorbei (8.). Ekambi ließ alleine vor Strebinger dann zweimal (14., 19.) Zielgenauigkeit vermissen, wobei den Aktionen grobe Schnitzer von Rapids Innenverteidigung vorausgingen. Bei seiner dritten Chance - neuerlich war Rapids Abwehr nicht im Bilde - machte es der Kameruner besser. Von Strebinger abgedrängt, legte er für Fornals auf, der volley vollendete.

0:5 - Rapid kassiert peinliches Debakel
© APA

Goalie Strebinger konnte einem leid tun

Rapid war angeschlagen und fing sich das 0:2 ein. Ekambi erwies sich endgültig als Schrecken der grünweißen Abwehr. Mit einem Haken ließ er seine Gegenspieler stehen und schloss knallhart ab. Es hätte vielleicht anders kommen können, hätte Alar bei der einzigen Chance der Wiener in der ersten Spielhälfte besser reagiert. Im Strafraum etwas glücklich an den Ball gekommen, produziert der Angreifer in der 11. Minute nur einen Roller aufs Tor. Viel mehr war offensiv von den Gästen nicht zu sehen. Kurz vor dem Pausenpfiff kam der nächste Rückschlag. Wieder war es Ekambi, der nach einer Flanke per Kopf schneller war als Barac, der den Ball ins Tor ablenkte.

Villarreal spielte mit Rapid

Erinnerungen an das 0:6 bei Valencia im Sechzehntelfinale der Europa League 2016 wurden wach. Kühbauer reagierte, brachte Andrei Ivan für Marvin Potzmann und stellte auf eine Viererkette um. Dem ungeachtet, hätte Ekambi weiter nachlegen können (49.). Valon Berisha musste danach leicht benommen vom Feld, nachdem er unsanft mit dem Hinterkopf auf den Rasen gelandet war.

Villarreal agierte nun im Schongang, traf aber durch Raba noch ein weiteres Mal. Im Finish musste noch Jaume Costa nach einer "Schwalbe" mit Gelb-Rot vom Platz. Der eingewechselte Moreno legte trotzdem noch ein weiteres Tor für die Hausherren nach. Für Villarreal war es der erste Heimsieg in dieser Saison überhaupt. Vier Tore hatten sie zuvor in Summe in sechs Auftritten zu Hause geschossen. Rapid gelang indes auch im fünfte Europacupspiel in Spanien in Folge (seit 1976) kein Treffer. Ivan hätte die Torsperre in der 90. Minute fast beendet, scheiterte mit einem Volley aber am gegnerischen Torhüter.

0:5 - Rapid kassiert peinliches Debakel
© GEPA

Villarreal hatte viel zu jubeln

Meinungen zu Villarreal - Rapid (5:0), via Puls 4:

Thomas Murg (Mittelfeldspieler Rapid): "Ich denke, dass man in Spanien gegen Villarreal verlieren darf, aber nicht so. Wir hatten in der ersten Halbzeit einen klaren Spielplan, wollten Fornals aus dem Spiel nehmen. Aber er steht immer vor der Kette, steckt die Bälle durch. Dann brauchen wir in Zukunft keinen Spielplan. Wir haben sechs, sieben hundertprozentige Chancen zugelassen. So kann es nicht weitergehen. Wenn man sich was vornimmt, muss man das umsetzen und sich etwas trauen. Beides haben wir nicht gemacht."

Richard Strebinger (Torhüter Rapid): "Sie waren uns in allen Belangen überlegen, defensiv und offensiv. Das war eine Lehrstunde über 90 Minuten. Aber wir müssen besser verteidigen, wir treffen Entscheidungen im Moment viel zu spät, gegen solche Gegner wirst du noch härter bestraft. Mut und Glaube an sich selbst scheint bei einigen zu fehlen. Gegen eine richtig gute Mannschaft wie heute, die nutzt das gnadenlos aus. Jeder muss sich selbst einen Ruck geben. Das muss jeder selbst für sich schaffen, ich hoffe, dass das alle hinkriegen."

Stefan Schwab (Kapitän Rapid): "Wir sind gut reingekommen, hatten die erste Topchance. Aber wir fressen das erste Gegentor und knicken komplett ein. Jeder Ball in die Tiefe von ihnen war brandgefährlich. Sie hatten sehr viele Chancen nach unseren Eigenfehlern. Nach dem ersten Gegentor sind wir wie in Hartberg untergegangen. Mit dem 0:1 fehlt dann komplett das Selbstvertrauen. Es ist schwierig, Worte zu finden wie wir rauskommen. Im Moment fehlt es an allen Ecken und Enden. Wir Spieler sind in der Pflicht, das wissen wir."

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