Fabio Capello kündigte an, den Superstar nicht mehr zu nominieren.
David Beckham wird unter Teamchef Fabio Capello nicht mehr für die englische Fußball-Nationalmannschaft spielen. "Ich werde ihn nicht mehr für Pflichtspiele nominieren", sagte der Italiener nach dem 2:1-Sieg gegen Ungarn am Mittwochabend. "David ist ein fantastischer Spieler, er war sehr wichtig, aber wir müssen auf die neuen Spieler für die Zukunft schauen", betonte der Coach.
Damit dürfte die Länderspiel-Karriere des 35-Jährigen endgültig vorbei sein. Der Mittelfeldspieler war nach seinem Achillessehnenriss am Mittwoch wieder in das Training bei seinem Verein Los Angeles Galaxy eingestiegen. Eine Reaktion von Beckham gab es zunächst nicht.
Becks hatte Ziele
Der 115-fache Internationale Beckham hatte
zuletzt bei der WM in Südafrika nach seinem Achillessehnenriss nur als
Zuschauer dabei sein können. England war im Achtelfinale mit 1:4 gegen
Deutschland ausgeschieden. Noch Mitte Juli hatte Beckham erklärt, dass er
bei den Olympischen Spielen 2012 in London und sogar noch bei der WM 2014 in
Brasilien für sein Heimatland spielen wolle. Falls er gesund sei und der
Mannschaft helfe könne, wäre er "sehr gern dabei", sagte
der Ex-Kapitän.
Beckham ist der englische Feldspieler mit den meisten Team-Einsätzen. Rekord-Internationaler ist Tormann Peter Shilton mit 125 Partien für England von 1970 bis 1990.
Medien kritisierten Italiener
Englands Sportpresse reagierte
ungläubig auf die Aussagen des Teamchefs. "Capellos Urteilsvermögen steht
infrage", kritisierte die "Times" in ihrer Donnerstag-Ausgabe. Der "Daily
Telegraph" sprach von einem "neuen Tiefpunkt" und nannte Beckhams beiläufige
Ausmusterung durch Capello ein "peinliches und schädliches Eigentor". "Die
Entscheidung ergibt vollkommenen Sinn - und ist kaum überraschend", schrieb
das Qualitätsblatt weiter. "Aber die Art und Weise, wie sie verkündet wurde,
wirft ein schlechtes Licht auf Capello. Das Gefühl verstärkt sich, dass der
64-jährige Italiener seinen Aufgaben entrückt ist."
Beckham reagiert gelassen
Laut Beckhams Management reagierte der
Mittelfeld-Star auf die Ankündigung gelassen. "Es gab keine Gespräche über
eine Beendigung der internationalen Karriere. David Beckham wird immer für
sein Land bereitstehen", erklärte ein Sprecher.
Gerrad mag an Abschied nicht glauben
Selbst Kapitän Gerrard mag
an einen endgültigen Abschied von Beckham, der sich in der Vergangenheit
bereits zweimal in Englands Nationalelf zurückgekämpft hatte und in
Südafrika als Betreuer fungierte, nicht glauben. "Bei David weiß man nie.
Ich bin sicher, dass es ihn anspornen wird, wenn er die Nachricht hört -
dass er versuchen wird, seine Kritiker zu widerlegen und in die Mannschaft
zurückzukehren", sagte der Doppeltorschütze nach dem Match gegen Ungarn
(2:1). "Er liebt es, für England zu spielen."