Revolution im italienischen Fußball: Erstligaklubs nabeln sich von den unteren Klassen ab, bilden nach Vorbild der Premier League ab Sommer 2010 eine eigene Liga.
Die italienischen Serie-A-Clubs haben eine neue Fußball-Liga gegründet und somit die Solidargemeinschaft mit der Serie B verlassen. Zum neuen Präsidenten wurde Maurizio Beretta, Ex-Generaldirektor des italienischen Unternehmerverbandes Confindustria, gewählt. Die neue Liga wird im Juli 2010 aktiv werden. Zuvor muss sie noch das Grüne Licht vom italienischen Fußball-Verband (FIGC) erhalten.
Für eine positive Zukunft
"Wir wollen dafür sorgen, dass die
Spitzenclubs der italienischen Serie A auf internationalem Niveau glänzen",
sagte Beretta der italienischen Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport".
Beretta soll das Vorhaben der Clubs unterstützen, die Finanzen zu sanieren
und in neue Stadien zu investieren. Als Vorbild der neuen Serie A soll die
englische Premier League dienen, die sich 1992 von drei unterklassigen
Profiligen abgespalten hatte und seitdem zur reichsten Liga der Welt
avanciert ist.
"Wir gewinnen alle"
"In einer schwierigen
Wirtschaftskrise haben die italienischen Fußball-Unternehmen beschlossen,
sich nicht zurückzuziehen, sondern in die Zukunft investieren. Sie wollen
das Beste von der Erfahrung ausländischer Clubs nehmen, um den italienischen
Fußball zu reformieren, damit er auch für das Land Wohlstand generieren und
zugleich spektakulär bleiben kann. Dies wird sowohl der Serie A, aber auch
der Serie B guttun. Wenn die Serie A gewinnt, gewinnen wir alle", sagte
Beretta.
"Historischer Tag"
AC Milans Geschäftsführer Adriano
Galliani begrüßte die Gründung der neuen Liga. "Für den italienischen
Fußball ist heute ein historischer Tag", erklärte Galliani. Die neue Liga
wird eine flexible Führungsstruktur haben. Neben einem Präsidenten werden
auch Clubchefs in den Aufsichtsrat einziehen.