Ferrari und deren neuer Liebling Fernando Alonso haben ihre Rolle als WM-Favoriten in der Formel 1 am Sonntag unterstrichen. Lediglich Red Bull hatte den Italienern zum Auftakt in Bahrain Paroli geboten, Jungstar Sebastian Vettel war allerdings von einer defekten Zündkerze gestoppt worden. Das WM-Rennen könnte dennoch zu einem Zweikampf werden, sollten McLaren und Mercedes nicht in Bälde aufholen.
Italien feierte die Wiederauferstehung der "Roten Göttin", nachdem Ferrari im Vorjahr nur einen einzigen Sieg eingefahren hatte. Neuzugang Alonso wurde als Retter gefeiert, Rückkehrer Felipe Massa als sentimentaler Held. "Das war der Start in eine neue Ferrari-Ära", prophezeite die "Gazzetta dello Sport" am Montag. "Alonso und Massa, es ist zum Verrücktwerden." Rekordchampion Michael Schumacher weint in Italien plötzlich niemand mehr eine Träne nach.
Der 41-jährige Deutsche, der 2006 bei Ferrari zurückgetreten war, erntete für sein Comeback im Mercedes mit Platz sechs nur wenig Anerkennung, Alonso ist der neue Star. Wie schon Kimi Räikkönen 2007 in Australien gewann auch der Spanier bereits seinen ersten Ferrari-Grand-Prix. Der Finne wurde noch im selben Jahr Weltmeister. "Es war der perfekte Start, aber die Saison ist noch lange", warnte Alonso. Er werde niemanden abschreiben.
Den Doppelsieg hatte Ferrari allerdings ausschließlich Vettels technischem Gebrechen - anfangs war noch von einem Auspuffproblem die Rede gewesen - zu verdanken. Bis 20 Runden vor Schluss hatte der Pole-Position-Mann das Renngeschehen kontrolliert.
Tatsächlich waren McLaren und Mercedes nicht ganz so schnell wie der aerodynamisch ausgeklügelte RB6 von Red Bull. Mark Webber kam wegen eines Fahrfehlers im Qualifying sowie eines leichten Problems am Start dennoch nicht über Rang acht hinaus.