Mann ohne Beine

"Blade-Runner" Pistorius locker im Halbfinale

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Der Südafrikaner wird in seinem Vorlauf Zweiter.

Gelungenes Olympia-Debüt von "Blade-Runner" Oscar Pistorius. Der Südafrikaner wurde in seinem Vorlauf über 400 Meter mit einer Zeit von 45.44 Sekunden Zweiter und qualifzierte sich damit fürs Halbfinale. Der Auftritt wurde mit Spannung erwartet, aufgrund seiner Beinamputationen ist sein Antreten bei den Olympischen Spielen eine Sensation: Pistorius kam mit einem Gendefekt zur Welt, hatte keine Wadenbeine und mit elf Monaten wurden ihm beide Beine unterhalb der Kniegelenke amputiert.

Erster behinderter Sportler bei WM
Pistorius entschied sich dennoch für eine Karriere als Läufer, startete 2004 bei den Paralympics in Athen und gewann dort die Goldmedaille über 200 Meter – mit neuem Weltrekord. Schon 2008 wollte er bei Olympia in Peking an den Start gehen, der Internationale Welt-Leichtathletik-Verband (IAAF) untersagte ihm das aber. Der Sportgerichtshof CAS hob das Urteil später auf, im Vorjahr durfte Pistorius als erster behinderter Sportler bei der Leichtathletik-WM antreten und lief mit der Staffel zu WM-Silber.

Kritik an Starterlaubnis
Heute gibt er auf Carbon-Prothesen sein Olympia-Debüt, nicht ganz unumstritten. Kritiker sind der Meinung, dass er durch die moderne Technik seiner Prothesen einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz hätte. "Alle sprechen nur über die Vorteile, keiner über die Nachteile", ärgert sich der Südafrikaner, der sich durch die Sikussionen aber nicht aus der Ruhe bringen lässt. "Ich bin bereit. Ich habe lange darauf warten müssen." Man darf gespannt sein, wie sich Pistorius bei seiner Olympia-Premiere schlagen wird.

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