Vancouver

Deutsche Damen Favoritinnen im Rodeln

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Bereits am Montag findet die erste Medaillenentscheidung bei den Rodlerinnen statt.

Auch wenn das Whistler Sliding Centre am Eröffnungstag der Olympischen Spiele für furchtbare Nachrichten gesorgt hat, so begannen die Rodel-Bewerbe dennoch am Samstag mit dem Einsitzer der Herren. Für die Damen wird es bereits am Montag (17.00 Uhr Ortszeit) und Dienstag (13.00) ernst, wenn es in vier Läufen um Gold, Silber und Bronze geht.

Die Favoritinnen kommen freilich wieder einmal aus Deutschland: Die deutschen Damen sind im Weltcup seit fast 100 Rennen ungeschlagen und sind so stark, dass sie wie 2002 und 2006 den kompletten Medaillensatz für ihr Land holen könnten. Topfavoritin ist Tatjana Hüfner, die in Turin Bronze gewonnen hat, aber auch zweifache Weltmeisterin ist und zuletzt ihren dritten Weltcup-Gesamtsieg geholt hat. Mit Natalie Geisenberger und Anke Wischnewski hat Hüfner schärfste Konkurrenz aus dem eigenen Lager, allerdings ist auch mit der US-amerikanischen Überraschungs-Weltmeisterin Erin Hamlin sowie der starken Kanadierin Alex Gough zu rechnen. Letzterer könnte der Heimbonus auf der schweren Bahn in Whistler helfen.

In Anbetracht dieser enorm starken Konkurrenz mutet es schon sehr optimistisch an, dass sich beide ÖRV-Rodlerinnen, Nina Reithmayer und Veronika Halder, bei ihren jeweils zweiten Spielen Edelmetall zum Ziel gesetzt haben. Zwar hat Reithmayer zuletzt in Sigulda EM-Bronze geholt, allerdings war da nicht die gesamte Elite vertreten. Reithmayer hatte schon vor ihrer Abreise bestätigt, dass diese Bahn eine besondere Mutprobe ist. "Sie ist recht anspruchsvoll, es gibt einen recht technischen Bereich und unten ist sie von der Geschwindigkeit komplett etwas anderes als die anderen Bahnen."

Reithmayer fast schon prophetisch bei der Einkleidung in Wien: "Man muss halt im Kopf und körperlich komplett hellwach sein. Fehler kannst du dir keine erlauben, weil sonst sind die Folgen eher fatal..." Knapp zwei Wochen später erschütterte der Todessturz des Georgiers Nodar Kumaritaschwili die Sportwelt.

Die Tirolerin und Freundin von Skeleton-Ass Matthias Guggenberger stellte jedenfalls klar, dass sie nicht als Olympiatouristin nach Kanada gekommen ist. "Meine ersten Spiele habe ich schon hinter mir, da war alles zum Kennenlernen. Ich möchte eine Medaille holen." Ob dies auf Grund der deutschen Dominanz überhaupt möglich ist? "Die sind auch nur Menschen so wie wir, das sind keine Maschinen, sondern doch nur Rodlerinnen", meint Reithmayr.

Auch ihre Teamkollegin hat sich einiges vorgenommen auf der ultraschnellen Bahn. "Ab der Kurve 11 geht es richtig zur Sache. Wenn man dort keine Fehler macht, spürt man die Geschwindigkeit eigentlich nicht." Um die 140 km/h erreichen auch die Damen, die ja statt 1.374 m (Männer) wie die Doppelsitzer eine 1.198 m lange Strecke von niedrigerem Start durchrasen.

Halders Ziel ist auch ein Podestplatz. "Ich bin in Turin Fünfte gewesen. Natürlich steckt man sich die Ziele dann immer höher. Da der vierte Platz so ganz undankbar ist, ist mein Ziel natürlich eine Medaille." Dies sei zwar sehr schwierig, doch müsse jede erst die vier Läufe fehlerfrei runterbringen - und gesund.

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