Interview

Giger: "Habe Angebote aus dem Ausland"

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Nach der Pleite der ÖSV-Herren steht Toni Giger in der Kritik.

ÖSTERREICH: Herr Giger, werden Sie Ihren Rücktritt anbieten?
Toni Giger: In den nächsten beiden Wochen sicher nicht. Wir legen den Fokus ab sofort auf das Weltcupfinale. Da haben wir noch große Ziele - wir können sowohl Gesamtweltcup als auch Disziplinen-Wertungen gewinnen.
ÖSTERREICH: Haben Sie schon eine Erklärung für die historische Olympia-Pleite gefunden?
Giger: Man braucht sich keine Ausreden zurechtlegen - ob Schnee oder sonst was. Die Bedingungen sind so, wie sie sind, und wir hatten Zeit, uns auf darauf einzustellen.
ÖSTERREICH: Hans Pum soll ins OK der WM in Schladming 2013 wechseln. Sie dafür neuer ÖSV-Alpindirektor werden
Giger: Das ist jetzt nicht das Thema. Viel wichtiger ist, dass wir den Gesamtweltcup holen.
ÖSTERREICH: Würde Sie der Job nicht reizen?
Giger: Es gibt von mir das klare Bekenntnis, dass ich für den österreichischen Sport arbeiten will. Nur: Diese Entscheidung müssen andere treffen.
ÖSTERREICH: Nach Turin 2006 hatten Sie ein Angebot aus der Schweiz. Wie groß sind die Chancen, dass Sie ins Ausland wechseln?
Giger: Angebote und Anfragen gibt es immer wieder, ist ja logisch. Aber, ganz ehrlich, das Ausland reizt mich nicht mehr so. Ich bin bis zu 260 Tage im Jahr unterwegs, da ist man viel von der Familie getrennt. Österreichische Sportler gut zu trainieren, das ist meine Motivation. Ich bin ein Patriot. ÖSTERREICH: Anders ausgedrückt: Sie wollen das sinkende Schiff jetzt nicht verlassen?
Giger: Die wahre Qualität einer Mannschaft zeigt sich oft in der Niederlage viel mehr als in der Zeit, in der man Erfolge feiert. Dass wir keine Medaille geholt haben, ist die Höchststrafe, aber es hat sicher nicht die Mannschaft gesplittet.

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