Skicross

Gutenshohn und Huttary wollen aufhören

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Die genaue Entscheidung über ihre Zukunft geben beide erst bekannt.

Die Eine weiß es schon, spricht es aber nicht aus, die Andere wird sich definitiv erst nach dem Saisonende entscheiden. Katharina Gutensohn (43) und Karin Huttary (32), jene beiden Rennläuferinnen, die in den vergangenen Jahren in Österreich das Synonym für Ski Cross waren, hegen intensive Abschiedsgedanken. War es für Erstere immer mehr ein Spaß, so hatte Letztere viele Jahre hart für die Olympiateilnahme gearbeitet und mit Platz vier am Dienstag auf dem Cypress Mountain eine Medaille nur knapp verpasst.

Zufall
Durch Zufall war die frühere Weltklasse-Abfahrerin Gutensohn 2005 in den Sport eingestiegen. Die dreifache Mutter sah die Teilnahme an den Winterspielen als "eine Art Bonus, mit dem ich nie gerechnet habe". Sie habe ob der Familie viel mehr zu tun, als nur zu trainieren und dem Skisport hinterherzuspringen, müsse viel mehr Dinge unter einen Hut bekommen. "Ich habe nicht so viele Ruhephasen wie jemand, der nur Spitzensport macht, mir geht es halt wie einer Berufstätigen", sagte sie.

Was jetzt kommt, das weiß sie "eigentlich schon ganz genau", doch davon mochte sie an jenem Dienstag nicht reden, sondern nur das Hier und Jetzt genießen. "Es war ein großartiges Erlebnis, es ist unglaublich, dass ich hier gewesen bin. Ich genieße das und bin auch stolz, dass ich das noch einmal geschafft habe. Und auch wenn es ganz und gar nicht ideal gelaufen ist, macht mich das sicher nicht unglücklich, das wäre falsch in meiner Position. Ich bin keine zwanzig mehr, ich habe so viel erreicht im Sport und mit Ski Cross habe ich wirklich nur aus Spaß angefangen."

Ihre Mutter, erzählte Gutensohn, verstehe überhaupt nicht, was an der "Hupferei" so lustig sein soll. Für sie aber sei es einfach noch einmal eine Riesenherausforderung gewesen, die man im normalen Leben nicht habe. "Da hast du keine solchen Highlights, das geht dir dann irgendwie ab und dann fängst du langsam wieder an zu suchen, wo so die kleinen Adrenalinmöglichkeiten wären."

Anders war und ist es bei Huttary, die als Pionierin in dieser Sportart gilt und 2005 als erste Weltmeisterin in die Geschichte einging. "Ich bin knapp vorbei geschrammt am großen Traum, eine Olympia-Medaille zu gewinnen", sagte die Tirolerin, die sich nach dem Saisonende damit auseinandersetzen wird, wie es weitergeht.

Verletzungs-Risiko
"Ich habe in den letzten Jahre auch viele Verletzungen gehabt. Und bin jetzt auch nicht mehr 22, ich muss es mir schon gut überlegen. Es ist ein großes Risiko, das man mit jedem Rennen eingeht. Wenn man schon schwere Verletzungen gehabt hat, dann ist es schon so, dass man irgendwann abwägen muss. Man will den Körper ja nicht zerstören, es gibt ja auch ein Leben nach dem Sport", weiß die Gewinnern von vier Weltcupbewerben. "Ich habe mir mal Wirbel gebrochen und ein Jahr pausiert, ich weiß, wie viel Glück ich damals hatte. Das will ich nicht herausfordern."

Nach dem im vergangenen März erlittenen Kreuzbandriss im rechten Knie sei es eine Herausforderung gewesen, sich zurückzukämpfen. "Wieder hundertprozentig da zu sein und hundertprozentig Gas geben können, da gehört ganz, ganz viel Arbeit dazu. Aber das war es wert." Auch wenn es mit der Medaille nicht geklappt hat, so überwiegen die vielen positiven Emotionen, die sie erfahren habe: "Es war unglaublich, ein einmaliges Erlebnis."

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