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So lief der erste Durchgang

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Führung für Ligety, Mayer Dritter, Hirscher Sechster.

Für Ted Ligety liegt die Goldene im Olympia-Riesentorlauf der alpinen Ski-Herren bereit. Der US-Amerikaner führt nach dem ersten Durchgang überlegen vor dem tschechischen Sensationsmann Ondrej Bank (+0,93 Sek.) und dem italienischen Routinier Davide Simonceilli (1,27). Vierter ist - ex aequo mit dem Franzosen Thomas Fanara - überraschend der Kärntner Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer (1,33).

ÖSV-Superstar Marcel Hirscher musste sich auf dem vergleichsweise leichten und flachen Hang zur Halbzeit mit Rang sieben begnügen (1,39), seine erste Olympia-Medaille ist für den Salzburger aber in Reichweite. Das gilt auch noch für die beiden weiteren Österreicher Benjamin Raich (13., 1,59) und Philipp Schörghofer (15., 1,75). Die Plätze drei und 15 sind vor dem zweiten Durchgang (11.30 Uhr MEZ) nur durch 0,48 Sekunden getrennt.

"Das ist ein schöner Hang für ein Seniorenrennen", meinte ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel nach dem ersten Lauf im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur schmunzelnd. "Ich hab schon vorher gewusst, dass es schwer für den Marcel wird, wenn es so flach ist. Genau deshalb ist ja auch der Matthias so weit vorne", analysierte Schröcksnadel das Geschehen. Einen Mann wie Ligety zeichne aber laut Schröcksnadel eben aus, "bei allen Bedingungen und auf allen Hängen" schnell zu sein.

Ligety war mit seiner Ausgangsposition naturgemäß sehr zufrieden. "Das ist schon sehr nett, so einen Polster zu haben. Das hilft mir mental für den zweiten Durchgang", sagte der 29-jährige Riesentorlauf-Weltmeister. Über den Olympia-Hang meinte Ligety: "Skifahrerisch ist der Hang nicht so schwierig. Aber taktisch ist er eine große Herausforderung. Du musst vor allem bei den Übergängen sehr schlau fahren, und das ist mir gelungen", freute sich Ligety.

Die Sensation aus österreichischer Sicht war Mayer. "Ich mag es, wenn es flach ist und dahin geht. Da hab ich gewusst, dass ich schnell sein kann", meinte der 23-Jährige, der sich aber nach wie vor nicht als echter Medaillenkandidat sieht. "Es ist alles sehr eng beieinander. Es wird schwer, die Platzierung zu halten. Ich werde wieder versuchen, locker runterzufahren."

Mayer ist nur dank einer Ausnahmegenehmigung der FIS im Riesentorlauf startberechtigt. Denn der Afritzer hat in den vergangenen Jahren nicht die von der FIS für eine Olympia-Teilnahme vorgeschriebene Anzahl an Riesentorlauf-Ergebnissen vorzuweisen. Im Hintergrund sollen vor dem zweiten Durchgang bei der internationalen Konkurrenz Pläne bezüglich eines möglichen Protests gegen Mayer geschmiedet werden.

Hirscher war vor seinem ersten Auftritt in Russland "schwer nervös". Der klare Vorsprung von Ligety war für ihn fast zu erwarten gewesen. "Dieses Gelände und diese Kurssetzung, das ist einfach Ligety. Da steht fett und dick 'Ligety' drauf. Das ist kein Kraut gegen ihn gewachsen, da kann er sich nur selbst schlagen." Den ersten Lauf hat der Franzose David Chastan ausgeflaggt, Kurssetzer des zweiten Durchgangs ist der Österreicher Andreas Puelacher.

Äußerst unglücklich verlief das Rennen für den Deutschen Stefan Luitz. Auf dem Weg zu Platz zwei fädelte er beim letzten Tor vor dem Ziel ein. Sein Landsmann Feix Neureuther ging nur fünf Tage nach seinem Autounfall an den Start und überzeugte als Halbzeit-Achter: "Ich bin brutal froh, hier dabei sein zu können. Es ist ein kleines Wunder passiert."
 

Stand im ersten Durchgang:
1. Ted Ligety USA 1:21,08
2. Ondrej Bank CZE 1:22,01
3. Davide Simoncelli ITA 1:22,35
4. Matthias Mayer AUT 1:22,41
. Thomas Fanara FRA 1:22,41
6. Alexis Pinturault FRA 1:22,44
7. Marcel Hirscher AUT 1:22,47
8. Felix Neureuther GER 1:22,51
9. Carlo Janka SUI 1:22,52
10. Steve Missillier FRA 1:22.58
11. Fritz Dopfer GER 1:22.59
12. Roberto Nani ITA 1:22,65
13. Benjamin Raich AUT 1:22,67
14. Henrik Kristoffersen NOR 1:22,71
15. Philipp Schörghofer AUT 1:22,83
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