Olympia 2016

Mo Farah bejubelt das Double-Double

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Brite wiederholt Kunststück von London - 800 m sorgen für Kontroverse.

Wie 2012 in London hat Läufer Mohamed Farah auch bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro das Langstrecken-Double geschafft. Er beendete die 5.000 Meter in 13:03,30 Minuten, Silber ging an den US-Amerikaner Paul Kipkemoi Chelimo (13:03,90), Bronze an den Äthiopier Hagos Gebrhiwet (13:04,35). Caster Semenya gewann die 800 m, Allyson Felix holte ihr sechstes Gold.

Farah folgte damit auf den Finnen Lasse Viren, der 1972 und 1976 und als Einziger vor ihm diesen Double-Double-Coup geschafft hatte. "Davon träumt jeder Athlet, aber ich kann es nicht glauben", sagte Farah über die erneut zwei Goldmedaillen im Zeichen der Fünf Ringe.

"Ich war so lange von meiner Familie weg, ich wusste, ich muss etwas tun für sie", so Farah überglücklich: "Ich will jetzt nach Hause, meine wunderschönen Kinder sehen und ihnen meine Medaillen um den Hals hängen."

Kontroversielles 800-m-Podium

Ihre sechste Olympia-Goldmedaille heimste Allyson Felix ein. Mit der US-Staffel gewann sie die 4 x 400 m in 3:19,06 Minuten vor Jamaika (3:20,34) und Großbritannien (3:25,88). Bei den Männer setzten sich über vier Stadionrunden die USA mit LaShawn Merritt in 2:57,30 vor Jamaika (2:58,16) und den Bahamas (2:58,49) durch.

Kontroversiell war das Rennen über die 800 m bei den Frauen. Es siegte im nationalen Rekord von 1:55,28 Minuten die Südafrikanerin Caster Semenya vor Francine Niyonsaba aus Burundi (1:56,49) und Margaret Nyairera Wambui aus Kenia (1:56,89). Semenya gilt als hyperandrogen, ihr Körper produziert mehr Testosteron als bei Frauen üblich.

Die beiden weiteren Medaillengewinnerinnen werfen diesbezüglich die gleichen Fragen auf. Seit einem Beschluss des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) müssen sie ihren Testosteronspiegel aber nicht mehr senken, der Weltverband kann derzeit nur zusehen.

"Es fühlt sich großartig an"

"Ich widme das meinem Team. Es hat einen fantastischen Job gemacht. Es fühlt sich großartig an, fantastisch", sagte Semenya, die 2009 in Berlin den WM-Titel gewonnen hat. Wegen ihres männlichen Aussehens wurde sie aber von der IAAF gesperrt und eine medizinische Überprüfung angeordnet. Sie musste sich einer Behandlung unterziehen.

Zum Sieg über 1.500 m lief der US-Amerikaner Matthew Centrowitz und ließ dabei die afrikanischen Athleten hinter sich. Der 26-Jährige gewann in 3:50,00 Minuten vor 2012-Olympiasieger Taoufik Makhloufi als Algerien (3:50,11) und dem Neuseeländer Nicholas Willis (3:50,24).

Für den favorisierten Asbel Kiprop aus Kenia blieb nur Platz sechs. Centrowitz ist der erste US-Amerikaner seit 108 Jahren, der auf dieser Distanz gewann.

Deutscher erobert Speerwurf-Gold

Die Spanierin Ruth Beitia sicherte sich den Hochsprung mit überquerten 1,97 m und dank weniger Fehlversuche vor den höhengleichen Mirela Demirewa aus Bulgarien (2.) und Blanka Vlasic aus Kroatien (3.). Im Speerwurf triumphierte der Deutsche Thomas Röhler mit 90,30 m vor dem kenianischen Weltmeister Julius Yego (88,24), der einen einzigen gültigen Versuch hatte.

Zu den letzten beiden Würfen trat er nicht mehr an, weil er sich selbst mit den Spikes verletzt hatte. Über Bronze jubelte Keshorn Walcott aus Trinidad und Tobago (85,38).

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