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Nach London 2012 droht nun auch bei Olympia in Rio de Janeiro die große Pleite.

Der Herr Präsident ist sauer. „Ich finde es einfach nicht richtig, wenn man sagt, jetzt haben wir wieder noch keine Medaille“, grantelt Peter Schröcksnadel, der Chefkoordinator unserer Olympiahoffnungen.

2012, nach der Medaillen-Nullnummer bei den Olympischen Spielen in London war Schröcksnadel für das Projekt „Rio 2016“ bestellt worden. Doch auch am Morgen des Tags 7 der Spiele in Rio de Janeiro stand Österreich noch ohne Edelmetall da (einige Bewerbe liefen bei Redaktionsschluss noch).

Offiziell 20 Millionen, laut Insidern sind es sogar 22, wurden von Sponsoren und vom Steuerzahler investiert, damit es diesmal klappt. Er werde nur Athleten nach Rio schicken, die Finalchancen haben, hatte Schröcksnadel versprochen. Doch davon war bei vielen nicht die Rede:

  • Die Judoka ließen bis auf die junge Bernadette Graf aus. Ludwig Paischer, immerhin Silber in Peking 2008, war bereits nach 27 Sekunden auf der Matte.
  • Die Schwimmerinnen Lisa Zaiser, die wenigstens Er­fahrungen sammelte, und Jördis Steinegger Totalausfälle.
  • Auch Fahnenträgerin Liu Jia scheiterte im Tischtennis früh.
  • Gab es gute Leistungen, kam Pech dazu – wie bei der Kanutin Corinna Kuhnle, die Fünfte wurde, oder der Schützin Olivia Hofmann, ebenfalls Fünfte. Bleiben nur mehr wenige Hoffnungen: im Schießen, im Beachvolleyball oder im Segeln (siehe unten).

Wenig Interesse
Das schwache Abschneiden schlägt sich auch auf die „olympische Stimmung“ im Land nieder. Zu viele uninteressante Bewerbe, unzumutbare Übertragungszeiten. Auch im TV ist Rio kein Hit.

Chancen: Das sind unsere Medaillen-Hoffnungen

Die bisherige Medaillen­bilanz unseres Austroteams fällt mehr als mager aus. Wer jetzt für uns einen Podestplatz ergattern könnte:

  • Magdalena Lobnig: Die ­amtierende Ruder-Europameisterin tritt heute um 15.45 Uhr im Einer-Finale gegen fünf Konkurrentinnen an.
  • Alex Huber/Robin Seidl: Die Beachvolleyballer stehen bereits im Achtelfinale. Jetzt geht es Sonntagfrüh gegen die Amerikaner Nicholas Lucena und Philip Dalhausser.
  • Nico Delle-Karth/Niko Resch: Sie sind eines der heißesten Eisen des österreichischen Olympia-Teams. Sogar internationale Experten trauen dem 49er-Segelboot von Delle-Karth und Resch eine Medaille zu.
  • Jolanta Ogar/Lara Vadlau: Auch dem 470er-Duo Lara Vadlau und Jolanta Ogar wird im Segeln noch einiges zugetraut. Ebenso wie Thomas Zajac und Tanja Frank in der Nacra-17-Klasse.
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