Nach Bormio-Sturz

10 Stunden Flug! Heli-Skandal um Reichelt

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Saisonende für Reichelt: Kreuzbandriss nach Bormio-Sturz - Karrierefortsetzung unklar.

Für Abfahrer Hannes Reichelt ist die Saison vorzeitig vorbei. Der 39-jährige Salzburger erlitt bei seinem Sturz in der Abfahrt von Bormio am Samstag einen Riss des vorderen Kreuzbandes und einen knöchernen Ausriss des äußeren Kapselbandkomplexes am rechten Knie. Das gab der Österreichische Skiverband (ÖSV) Sonntagfrüh nach einer MRT-Untersuchung bekannt.
 
 
Reichelt wird noch am Sonntag in Innsbruck operiert. Er war bei der zweiten Weltcup-Abfahrt in Bormio im oberen Streckenteil in den Fangzaun gerutscht und musste anschließend mit dem Hubschrauber abtransportiert worden. Der Transport verlief allerdings alles andere als reibungslos. Bis der Routinier endlich im Sanatorium Nordkette in Innsbruck landete, vergingen sage und schreibe zehn Stunden. Eine quälend lange Zeit für den verletzten Reichelt. Besonders brisant: Mit dem Auto wäre es schneller gewesen. Eine Autofahrt von Bormio nach Innsbruck dauert knapp vier Stunden. Der Notfallhubschrauber des ÖAMTC musste aber erst eine Nachtfluggenehmigung anfordern, später in Zams für einen Tankstopp zwischenlanden.
 
10 Stunden Flug! Heli-Skandal um Reichelt
© APA
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Hier kracht Reichelt ins Fangnetz
 
Video zum Thema: Kreuzbandriss nach Sturz

Mehrere schwere Verletzungen

Die letzte schwere Verletzung von Reichelt liegt einige Jahre zurück. 2014 platzte wenige Stunden nach der Olympianominierung der Traum von den Winterspielen in Russland. Der frischgebackene Gewinner der Hahnenkammabfahrt in Kitzbühel musste sich einer Bandscheibenoperation unterziehen. Im August 2018 zog er sich bei einem Fußball-Spiel im Trainingslager in Zermatt einen Bruch der großen Zehe des rechten Fußes zu.
 
Reichelt hat auch aktuell einen schwierigen Sommer hinter sich. Erst im Oktober und damit knapp vor Saisonstart stellte die Staatsanwaltschaft Innsbruck die Ermittlungen im Rahmen der "Operation Aderlass" gegen ihn ein. Die Vorwürfe eines ehemaligen nordischen Servicemannes, wonach Reichelt über einen ehemaligen österreichischen Langlauftrainer Dopingmittel bezogen hätte, bestätigten sich nicht. Der Athlet und Jung-Vater hatte stets seine Unschuld bekräftigt und litt unter den Verdächtigungen.

Puelacher nach Reichelt-Verletzung: "Schock für uns alle"

Der Kreuzbandriss von Alpin-Ski-Routinier Hannes Reichelt in Bormio hat auch Österreichs Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher getroffen. "Es ist durchaus ein Schock für ihn, genauso wie für uns alle", berichtete Puelacher nach einem Telefonat mit Reichelt am (heutigen) Sonntag im ORF. Was die Verletzung für die weitere Karriere des 39-Jährigen bedeute, wollte Puelacher nicht beurteilen.
 
"Das ist schwierig zu sagen. Der Hannes muss dann im Sommer entscheiden, ob er es noch einmal probiert oder es sein lassen wird. Wichtig ist, dass er die Therapie sehr professionell angeht", erklärte Puelacher.
 
Der Salzburger Reichelt erlitt bei seinem Sturz in der Abfahrt von Bormio am Samstag einen Riss des vorderen Kreuzbandes und einen knöchernen Ausriss des äußeren Kapselbandkomplexes am rechten Knie. Die Operation in Innsbruck fand am Sonntag statt.
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