Debakel im WM-Finale

Hirscher-Drama bei Grange-Sieg

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Reinfried Herbst einziger ÖSV-Fahrer in der Wertung.

Marcel Hirscher hat die erfolgreiche Slalom-Titelverteidigung bei der WM in Vail/Beaver Creek verpasst. Der Doppel-Weltmeister von Colorado schied als Halbzeitführender im Finale aus. Der Franzose Jean-Baptiste Grange holte sich Gold vor den Deutschen Fritz Dopfer (+0,35) und Felix Neureuther (0,55). Der ÖSV gewann bei den 43. Welttitelkämpfen fünf Gold-, drei Silber- und eine Bronzemedaille.

Nachdem im ersten Durchgang am Sonntag bereits Benjamin Raich und Mario Matt ausgeschieden waren, erwischte es im zweiten auch Michael Matt. Reinfried Herbst wurde als einziger klassierter Österreicher Zwölfter.

Video: Hirscher fädelt ein

Hirscher war im zweiten Durchgang als Führender ins Rennen gegangen und auch bis zur letzten Zwischenstation auf Goldkurs, ehe er einfädelte. "Sieg und Niederlage können oft zehn Tore getrennt sein, das ist das krasse am Sport, dass es schnell geht", sagte der entthronte Titelverteidiger in einer ersten Reaktion. Zu viel ärgern wollte er sich über den Ausfall aber nicht. "Ich habe drei Medaillen, zwei Goldene, eine Silberne, allgemein war es ein super WM", resümierte der Salzburger.

So konnte sich der zur Halbzeit fünftplatzierte Grange noch Gold sichern, es war sein zweiter WM-Titel nach 2011. "Es ist unglaublich für mich, ich hätte nie gedacht, hier gewinnen zu können. Es ist ein großes Geschenk für mein Bemühen", sagte der Neo-Weltmeister in einer ersten Stellungnahme. Da auch der Russe Alexander Choroschilow und der Schwede Andre Myhrer im zweiten Lauf noch vom Podium fielen, änderte sich dieses komplett. Dopfer und Neureuther schafften noch den Sprung unter die Top-Drei.

Video: Grange überrascht mit Gold

Der als einziger ÖSV-Athlet klassierte Herbst war mit dem Ergebnis nicht unzufrieden. "Der zweite Durchgang war sicher nicht schlecht, mir war es wichtig, dass ich eine saubere Fahrt habe, ohne Bock, das ist mir schon gelungen. Es war okay", sagte Herbst.

Bereits im ersten Durchgang Endstation war für die Routiniers Mario Matt (35) und Raich (36), der nach dem Ausscheiden im Riesentorlauf eine völlig verpatzte neunte WM seiner Karriere erlebte. Olympiasieger Matt sprach nach seinem Einfädler von einer "Kopie des gesamten Winters". Er finde es fast schon unglaublich, dass er im Training wahnsinnig schnell sei, im Rennen aber nie belohnt werde. Die vor wenigen Tagen erlittene Knöchelverletzung wollte Matt nicht als Ausrede gelten lassen.

Silber & Bronze für DSV-Duo



Wie Matt hat auch Raich noch keine Entscheidung getroffen, ob er die Karriere fortsetzen wird. "Ich möchte das nicht jetzt in der Emotion entscheiden. Du musst spüren, ob du noch eine Freude und eine Chance hast", meinte der Pitztaler, der hinzufügte: "Man kann natürlich auch sagen, dass es genug ist. Alt genug wäre ich auf jeden Fall."

Raich haderte wie viele andere mit der äußert eigenwilligen Kurssetzung, auch wenn ihm der Lauf sehr gut gelegen sei. "Zum Zuschauen ist es eine Katastrophe. Ich empfinde das fast als Frechheit."
 

Video: Herbst einziger ÖSV-Fahrer im Klassement



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