Nacht-Slalom

Hirscher in Madonna Zweiter

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Sieg ging an Norweger Kristoffersen - Schwarz sensationell 3.

Henrik Kristoffersen hat auch den zweiten Slalom des alpinen Weltcup-Winters klar dominiert. Der Olympia-Dritte aus Norwegen gewann am Dienstagabend das Night-Race in Madonna di Campiglio vor Marcel Hirscher, der damit wieder die Führung in der Gesamtwertung übernahm. Der Salzburger hatte im zweiten Lauf Riesenglück, als eine Kamera-Drohne abstürzte und nur knapp hinter ihm auf die Piste krachte.
 

+++ Hirscher fast von Drohne getroffen +++

Schwarz sensationell Dritter

Für die Sensation des Rennens sorgte der 20-jährige Kärntner Marco Schwarz, der sich im Finale nach dem 17. Halbzeitrang noch mit zweitbester Laufzeit auf Platz drei katapultierte. "Unglaublich, in Val d'Isere bin ich erstmals in die Punkte gefahren und jetzt schon auf dem Podest - saugeil", lautete der erste Kommentar des Junioren-Vizeweltmeisters, der vor zehn Tagen als Riesentorlauf-19. erstmals Weltcup-Zähler gesammelt hatte. Einen Tag später war er dann im Slalom in Val d'Isere 18. geworden.

Kristoffersen nicht zu schlagen

Für Kristoffersen, der in Frankreich 1,09 Sekunden vor Hirscher triumphiert hatte, war es der insgesamt sechste Weltcup-Sieg, der fünfte im Slalom. Diesmal lag er am Ende sogar 1,25 Sekunden vor Hirscher und 1,59 vor Schwarz. "Das war ein wirklich gutes Rennen von mir", sagte der 21-jährige Junioren-Weltmeister. "Im zweiten Lauf war es wirklich schwierig, aber ich denke, ich war am Limit. Ich bin wirklich zufrieden mit dieser Leistung. Wenn man über eine Sekunde vor Hirscher ist, dann ist man wirklich gut", betonte Kristoffersen, der bereits für den achten norwegischen Saisonsieg sorgte. "Österreich ist trotzdem die größte Skination der Welt, aber Norwegen ist gut in Form."

Hirscher, der 2012 in Madonna gewonnen hatte, war deshalb auch mit Rang zwei "recht happy, denn Henrik ist im Slalom in der Form seines Lebens. Gegen ihn ist im Moment kein Kraut gewachsen. Er kann sich derzeit nur selber schlagen", bekräftigte der 26-jährige Salzburger, der im Gesamt-Weltcup mit 23 Punkten Vorsprung auf seinen norwegischen Rivalen Aksel Lund Svindal in die Weihnachtspause geht.

Jungstar zeigt auf

Die tolle Vorstellung von Schwarz freute auch Hirscher. "Die Leistung vom Blacky ist geil. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht", meinte der vierfache Weltcup-Gesamtsieger, der sich nun auf die freien Tage zu Hause freut. "Weihnachten wird jetzt ruhig gefeiert. Ich bin froh, wenn ich einmal keinen sehe und höre."

Schwarz, der den Servicemann des im Sommer zurückgetretenen Benjamin Raich in seinem Team hat, sprach von einer "geilen Fahrt. Ich habe aber schon im ersten Lauf voll angedrückt. Es ist mir gut aufgegangen." Seine Leistungsexplosion sei auch auf die perfekte Vorbereitung zurückzuführen. "Ich habe gut trainiert und auch eine gute Stabilität drin", erläuterte der dreifache Goldmedaillen-Gewinner der Olympischen Jugenspiele 2012 in Innsbruck, wo er in Riesentorlauf, Super-Kombination und im Teambewerb triumphiert hatte.

Abkürzung
ÖSV-Routinier Reinfried Herbst staunte neben der Vorstellung von Schwarz vor allem über die Dominanz von Kristoffersen, der Hirscher bereits im ersten Lauf 1,03 Sekunden abgenommen hatte. "Der hat irgendwo eine Abkürzung erwischt", scherzte der Salzburger zur Halbzeit. "Der Bursche hat natürlich Selbstvertrauen Ende nie." Herbst lag nach dem ersten Durchgang an der 21. Stelle, fiel dann aber nach einem Fehler im Mittelteil in der Entscheidung auf den 25. Endrang zurück.

Damit war der 37-Jährige Olympiazweite von 2006 hinter Marc Digruber (20.) und Manuel Feller (21.) nur fünftbester Österreicher. Der deutsche Vorjahressieger Felix Neureuther, bei Halbzeit noch Sechster, schied im Finale aus.


 

Endstand

Hirscher in Madonna Zweiter
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