Marcel schreibt Ski-Märchen

Hirscher zum 8. Mal am Ski-Olymp

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Henrik Kristoffersen siegt im Kranjska-Gora-RTL. Der große Star ist aber Marcel Hirscher.

Er hat es wieder getan! Der beste Skifahrer der Gegenwart steht seit Samstag zum bereits achten Mal als Gesamtweltcupsieger fest. Insgesamt hält Hirscher nun bei 20 Kristallkugeln – womit er den Rekord von US-Girl Lindsey Vonn einstellte.

Samstag, 15:18 Uhr, am Podkoren in Slowenien: Bei frühlingshaften Pistenbedingungen schwang unser 30-jähriger Ski-Hero, der zur Halbzeit des Riesentorlaufs auf Rang vier gelegen war, im Ziel ab. Zur Führung reichte sein zweiter Durchgang nicht, aber als der Vierer auf der Anzeigentafel aufleuchtete, war klar: Die große Kugel ist ihm sicher.

Bestätigt: Pinturault lässt 
Abfahrt beim Finale aus

Denn sein erster Verfolger und letzter verbliebener Kontrahent Alexis Pinturault hatte bereits zuvor bestätigt, die Abfahrt beim Weltcup-Finale auszulassen. Der Franzose, der somit noch in vier Rennen an den Start gehen wird, liegt unaufholbare 485 Punkte hinter Marcel zurück.

Im Endklassement landete Hirscher ams Samstag direkt hinter Pinturault auf Rang sechs. Den Tagessieg holte sich in eindrucksvoller Manier Henrik Kristoffersen. Für den Norweger war es inklusive WM der dritte Erfolg in dieser Disziplin in Serie. Zweiter wurde Kristoffersens Landsmann Rasmus Windingstad (+0,24), Dritter der Schweizer Marco Odermatt (+0,56).

 

Hirscher: "Meine Freude ist nicht in Worte zu fassen"

Ski-Superstar Marcel Hirscher im ORF-Interview nach seinem großen Meilenstein.

Frage: Marcel, herzliche Gratulation zum 8. Gesamtweltcupsieg in Serie – wie ist Ihre Gefühlswelt?

Marcel Hirscher: Es ist, so weit ich rechnen kann, alles entschieden. Und trotzdem – ich bin Rennfahrer, und das mit Leidenschaft. Das Ergebnis im Riesentorlauf war für meine Ver­hältnisse nichts, darum bin ich enttäuscht, das ist keine Frage. Aber hoffentlich kann ich es am Sonntag im Slalom besser machen. Trotzdem ist die Freude riesengroß über eine gewaltige Saison, die schön langsam zu Ende geht.

Frage: Wie fällt Ihre Bilanz nach der grandiosen Saison mit dem Höhepunkt aus?

Hirscher: Das war wieder eine gewaltige Saison, eigentlich nicht in Worte zu fassen: Weltmeister­titel, Vizeweltmeistertitel, drei Kugeln – das ist schon sehr zufriedenstellend. Insbesondere am Anfang der Saison war es gewaltig, ich darf sicher nicht jammern.

Frage: Sind Sie sich manchmal eigentlich schon selbst ein bisschen unheimlich?

Hirscher: An Tagen wie diesen bin ich sehr menschlich, die Leistung im Riesentorlauf war wie gesagt für meine Verhältnisse nichts. Auf der einen Seite herrscht bei mit Riesenfreude, auf der anderen Seite auch große Enttäuschung. Das bleibt für die Lebensschule.

Frage: Mit Ihrer 20. Kugel haben Sie den Rekord von Lindsey Vonn eingestellt.

Hirscher: Gewaltig, aber besonders ist für mich die Tatsache, dass es die achte große Kugel in Serie ist. Das ist eine lange Zeit – Volksschule und Hauptschule zusammen –, jeden Tag zu performen. Das ist schon eine Leistung – auch vom ganzen Team, das alles tut. Dafür bin ich sehr dankbar.

Frage: Mit welchen Erwartungen gehen Sie jetzt in den heutigen Slalom?

Hirscher: Ich hoffe, es läuft besser als im Riesentorlauf. Es gibt im Slalom für mich auf jeden Fall keinen Grund zum Bremsen.

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