Corona holt Ski-Winter ein

Kitzbühel zittert vor Total-Absage

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Kitzbühel zittert nun auch um seine drei Speed-Rennen in einer Woche.

Die Vorfreude auf das gigantischste Kitzbühel-Programm aller Zeiten ist dem großen Zittern gewichen. Statt fünf Rennen in neun Tagen müssen die Veranstalter mit einer totalen Absage rechnen. Die beiden für morgen und Sonntag geplanten Slaloms wurden wegen Corona schon an Flachau übergeben. Wie es mit den zwei Abfahrten und dem Super-G am nächsten Wochenende ausschaut, kann derzeit niemand sagen. Am Zug ist nun die Politik.
 

Freiwilliger Massentest soll Speed-Events retten

 
Tirols Landeshauptmann Günther Platter betont: "Wir wollen ein hohes Maß an Sicherheit gewährleisten." Deshalb können sich nun im gesamten Bezirk Kitzbühel alle Personen freiwillig testen lassen. Sollten dabei keine Auffälligkeiten erkennbar werden, könne man die Rennen am nächsten Wochenende stattfinden lassen. In Kitzbühel gab es bei Redaktionsschluss zehn Infizierte, in Jochberg verzeichnete man insgesamt 24 Infizierte (inklusive 17 Fällen der britischen Mutation).
 
Nun werde man "voller Konzentration und voller Vorsicht" die Präparation der Super-G-und Abfahrtsstrecke weiter vorantreiben, gibt sich Michael Huber, der Präsident des Kitzbüheler Ski Clubs kämpferisch.
 

Absagen-Serie wegen Coronavirus

 
Das Coronavirus hatte bereits für die Absage der Lauberhorn-Rennen in Wengen gesorgt. Weswegen Kitzbühel ursprünglich für die Schweizer eingesprungen war und erstmals in der Hahnenkamm-Historie an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden Austragungsort gewesen wäre.
 

Schröcksnadel: "Gute Chance für nächste Woche"

Der mächtigste Mann im Österreichischen Skiverband hat turbulente Tage hinter sich. Zunächst verhandelte er erfolgreich über eine Übernahme der abgesagten Wengen-Rennen, dann fielen die Slaloms im Ersatzort Kitzbühel über Nacht ebenfalls Corona zum Opfer. Wenige Minuten nach der Bestätigung von Flachau als drittem geplanten Veranstalter an diesem Wochenende sprach Schröcksnadel am Mittwoch über das derzeitige Corona-Chaos.
 
ÖSTERREICH: Herr Schröcksnadel, trauern Sie den Slaloms in Kitzbühel nach?
 
PETER SCHRÖCKSNADEL: Natürlich hätten wir uns über diese Slaloms an einem der renommiertesten Skiorte der Welt gefreut. Aber so, wie es entschieden wurde, war es der beste Weg. Flachau als Ersatz ist eine tolle Lösung. Und aus der Sicht von Kitzbühel muss man sagen, dass dieses Wochenende ja nur die Übernahme-Rennen von Wengen gewesen wären. Nächstes Wochenende ist wesentlich wichtiger. Die Hauptsache ist, dass wir da die Rennen durchbringen.
 
ÖSTERREICH: Wie sehen Sie die Chancen dafür?
 
SCHRÖCKSNADEL: Ich sehe eine gute Chance, dass es nächste Woche klappt. Die Politik bzw. Tirol hat sich etwas Zeit verschafft, um flächendeckende Tests zu machen. Wir hoffen, dass sich die Infektionsrate in Grenzen hält, dann steht den Hahnenkammrennen nichts mehr im Wege.
 
ÖSTERREICH: Hat die Politik Ihrer Meinung nach übervorsichtig oder absolut gerechtfertigt agiert?
 
SCHRÖCKSNADEL: Oberste Priorität hat immer die Gesundheit aller Beteiligten und natürlich die sichere Durchführung der Veranstaltungen. Die Politik muss sich absichern und vorbeugen. Das ist gut so. Ich verstehe das voll und ganz. Auch wenn wir als ÖSV und die Behörden mit den derzeitigen Informationen gesagt hätten, dass kein erhöhtes Risiko in der Region vorliegt.
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