Neustrukturierung

Knalleffekt bei ÖSV: Giger folgt Pum

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Wie bei der letzten Präsidentenkonferenz angedeutet, wird es im Sportbereich Strukturveränderungen geben.

Beim Österreichischen Skiverband (ÖSV) bleibt kein Stein auf dem anderen. Es gibt eine große Neustrukturierung. Der neue Leiter für Leistungssport im ÖSV heißt wie erwartet Anton "Toni" Giger. Der 56-Jährige wird in Zukunft als ÖSV-Leiter für Leistungssport fungieren. Unter dem Salzburger wird auch Patrick Riml tätig sein, der nach einer Strukturveränderung eine neu geschaffene Position bekleiden wird, in der es um die Organisation und Struktur im Alpinbereich geht.

Neu besetzt wurde auch der Cheftrainerposten bei den Damen. Der bisher verantwortlich gewesene Jürgen Kriechbaum wird spezielle Aufgaben im Nachwuchsbereich übernehmen und für gezielte Talentförderung verantwortlich sein, wie der ÖSV am Mittwoch verlautete. Sein Nachfolger wird Christian Mitter, der seit mehr als zehn Jahren in Norwegen und dort in den vergangenen vier Jahren als Chef der Herrenmannschaft rund um Aksel Lund Svindal tätig war.

Pum hatte am 11. April überraschend sein Ausscheiden mit Ende Juli 2019 angekündigt. Nicht einmal zwei Wochen später haben die Personalspekulationen ein Ende. "Die Zeit unter Hans Pum war sehr erfolgreich. Von da her ist es eine große Herausforderung für mich, in diese Fußstapfen treten zu dürfen", sagte Giger. Da er auch weiterhin für den Servicebereich verantwortlich bleiben werde, habe er sich mit Riml im organisatorischen Bereich Unterstützung geholt.

Top-Coaches zurückgeholt

"Er ist ein Mann mit sehr viel Erfahrung, der in den letzten Jahrzehnten unglaubliche Erfolge mit dem amerikanischen Skiteam eingefahren hat. Deshalb wird auch seine beratende Funktion für die sportlichen Leiter bis hin zum Nachwuchs - da geht es um Analysen, Teamstrukturen, Trainerbestellungen und Einsatzplanungen - sehr wertvoll für uns sein", verlautete Giger.

Riml war von 2011 bis 1. Mai 2018 als Alpin-Direktor in den USA tätig. Zuvor hatte er diese Funktion von 2008 bis 2011 auch in Kanada ausgeübt. "Nach 20 Jahren in Nordamerika freut es mich riesig, wieder zurück in Österreich zu sein. Der ÖSV ist der beste Verband der Welt", sagte der Tiroler. Sein Aufgabenbereich ist "sehr speziell" definiert. "Es geht vor allem darum Trainings- und Wettkampfvorbereitungen zu optimieren. Es gehört aber auch eine Unterstützung der sportlichen Leiter dazu. Wichtig ist auch weltweit bezüglich Trainingsorte ein perfektes Setup zu haben, um jederzeit das Maximum herausholen zu können", gab Riml Einblick.

Mit Mitter war sich der ÖSV schnell einig. "Wir sind erst seit knapp einer Woche im Gespräch, die Entscheidung ist aber relativ schnell gefallen", erläuterte der neue Damen-Chef. Für ihn sei es eine "Ehre und super Aufgabe". Der Steirer ist bereits dabei, sich einen Überblick über seine neue Aufgabe zu verschaffen. "Es ist eine hohe Dichte da, mit sehr vielen Podiums-Fahrerinnen und auch dahinter ist großes Potenzial vorhanden", blickte Mitter positiv in die Zukunft.

Guter Dinge ist auch Peter Schröcksnadel. "Heute wurde ein zukunftsweisender Schritt gesetzt und gerade im Alpinbereich ist es zudem gelungen, die weltbesten Trainer für den ÖSV zu verpflichten", meinte der ÖSV-Präsident. Keine Neuigkeiten gab es darüber, wie lange der 77-Jährige selbst noch im Amt bleiben wird. Kurz vor der WM in Aare hatte der Tiroler öffentlich bekanntgegeben, dass er sich auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger begebe. Bis 2020 ist Schröcksnadel gewählt.

Stimmen zur Bestellung

Prof. Peter Schröcksnadel (ÖSV-Präsident): „Kurz vor Are habe ich öffentlich bekannt gegeben, dass ich daran denke für den Skiverband eine geeignete Nachfolgestruktur und einen geeigneten Nachfolger zu finden. Der ÖSV ist ein sehr großer Verband mit 450 Athleten, 250 Trainern und Betreuern. Insgesamt haben wir im Leistungs- und Spitzensport circa 800 Beschäftigte. Einen solchen Verband zu führen, ist eine sehr große Verantwortung und keine einfache Angelegenheit. Meine Aufgabe wird es aber auch sein, die Struktur im ÖSV so zu gestalten, dass der der sehr große sportliche und wirtschaftliche Erfolg weiterhin gesichert ist. Diese Umstrukturierungsmaßnahmen erfolgen im sportlichen und auch im administrativen Bereich. Ein zukunftsweisender Schritt wurde heute gesetzt und gerade im Alpinbereich ist es zudem gelungen die weltbesten Trainer für den ÖSV zu verpflichten."

Toni Giger (Leitung ÖSV Leistungssport): „Die Zeit unter Hans Pum war sehr erfolgreich. Von da her ist es eine große Herausforderung für mich in diese Fußstapfen treten zu dürfen. Wir haben ja in den letzten Jahren den Rennservice und Technologiebereich aufgebaut, den ich teilweise weiterführen werde. Deshalb benötige ich vor allem im organisatorischen Bereich Unterstützung. Wir haben uns entschlossen in der Struktur eine neue Funktion einzuführen. Diese wird Patrick Riml ausfüllen. Dabei geht es um die Organisation und Struktur im alpinen Skirennlauf. Dieser hat insofern eine Sonderstellung innerhalb des ÖSV, da er im Gegensatz zu anderen Sparten keine eigenen Sportstätten hat. Deshalb ist das alpine Training im Hinblick auf Trainingszeiten, Pistenbeschaffenheit aber auch in puncto Sicherheit eine besondere Herausforderung. Patrick ist vor allem für die Optimierung all dieser Rahmenbedingungen verantwortlich und wird dadurch auch die sportlichen Leiter unterstützen. Er ist ein Mann mit sehr viel Erfahrung, der in den letzten Jahrzehnten unglaubliche Erfolge mit dem amerikanischen Skiteam eingefahren hat. Deshalb wird auch seine beratende Funktion für die sportlichen Leiter bis hin zum Nachwuchs – da geht es um Analysen, Teamstrukturen, Trainerbestellungen und Einsatzplanungen – sehr wertvoll für uns sein."

Patrick Riml (Organisation und Struktur Alpin): „Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen des Präsidenten und von Toni Giger, dass ich so eine Aufgabe im Österreichischen Skiverband übernehmen kann. Das ist der beste Verband der Welt. Nach 20 Jahren in Nordamerika freut es mich riesig wieder zurück in Österreich zu sein. Der Aufgabenbereich ist sehr speziell definiert. Es geht vor allem darum Trainings- und Wettkampfvorbereitungen zu optimieren. Es gehört aber auch eine Unterstützung der sportlichen Leiter – was den Analysenbereich, die Kadererstellungen etc. betrifft – dazu. Wichtig ist auch weltweit bezüglich Trainingsorte ein perfektes Setup zu haben, um jederzeit das Maximum herausholen zu können. Ein weiterer Punkt ist es Trainern – sei es im Damen- oder Herrenbereich – zu helfen, sich weiterentwickeln zu können. Wodurch diese wiederum besser und effizienter mit den Athletinnen und Athleten arbeiten können."

Christian Mitter (Sportlicher Leiter Ski Alpin Damen): „Wir sind erst seit knapp einer Woche im Gespräch. Die Entscheidung ist aber relativ schnell gefallen. Es ist eine Ehre und super Aufgabe, die ich unbedingt annehmen wollte. Jetzt geht es darum sich schnell einen Überblick zu verschaffen. Damit habe ich bereits begonnen. Es ist eine hohe Dichte da, mit sehr vielen Podiums-Fahrerinnen und auch dahinter ist großes Potential vorhanden."

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