Veith auf Rang 5

Schweizer Doppelsieg bei Windlotterie

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Beim Super-G in St. Moritz kommt Anna Veith nach toller Fahrt auf Rang 5.

Am Tag nach der abgebrochenen und letztlich abgesagten Kombination hat es beim Weltcup-Wochenende der alpinen Ski-Damen in St. Moritz einen Schweizer Doppelsieg gegeben. Jasmine Flury gewann am Samstag den ersten von zwei Super-G-Bewerben in 1:02,59 Minuten 1/10 Sekunde vor Michelle Gisin. Dritte wurde Tina Weirather (LIE/+0,16). Bei wechselnden Bedingungen wurde Anna Veith Fünfte (+0,55).

Die Salzburgerin erreichte damit ihr bestes Ergebnis seit ihrem in diesem Winter lancierten Comeback und war auch die einzige Österreicherin in den Top Ten. Stephanie Venier (1,00), Nicole Schmidhofer (1,05) und Cornelia Hütter (1,23) kamen auf die Plätze 11, 13 und 15. Schmidhofer war in St. Moritz im Februar Weltmeisterin im Super-G geworden.

Veith erwischte mit Startnummer 21 eine Fahrt mit wenig Wind und guter Sicht, nutzte diese Verhältnisse aus. "Es war ein guter Lauf, aber nicht sehr gut. Ich bin schon oft da runter gefahren, das war sicher ein Vorteil", wies die 28-Jährige auf ihre Routine hin. Das Rennen war vor Veiths Start mehrmals wetterbedingt unterbrochen gewesen. "Es war schwer mit den Verzögerungen und dem Wind am Start."

Veith macht nächsten Schritt

Die Weltmeisterin in dieser Disziplin von 2015 sah es als für sie wichtigen Schritt an, ihre Leistung ins Ziel gebracht zu haben. "Der nächste Schritt ist, dass ich an die 100 Prozent komme und meine Schwünge durchziehe." Am Sonntag (10.30 Uhr, live ORF eins) hat Veith in einem zweiten St. Moritzer Super-G ihre nächste Chance, sich näher an das Podest heranzutasten.

Auf das fehlten ihr diesmal 39/100. Weirather führte nach ihrem Sieg in Lake Louise erneut, wurde von den beiden Schweizerinnen aber noch abgefangen. Mit Nummer sieben hatte die Tochter des Österreichers Harti Weirather und der Liechtensteinerin Hanni Wenzel keine optimalen Bedingungen. "Ich habe das Beste daraus gemacht. Es ist ein großer Unterschied, ob man den Boden sieht oder nicht."

Diesen Bonus hatte die Überraschungssiegerin. Platz fünf beim Olympia-Test Anfang März in Jeongseon war ihr bisher bestes Weltcup-Ergebnis gewesen. "Ich bin am Start auf dem Innenski hängengeblieben, hatte aber gute Bedingungen", sagte die 24-Jährige. "Es hat alles gepasst. Ein Teil (der Fahrerinnen, Anm.) hatte wirklich Pech. Ich bin froh, dass ich es ausnutzen konnte. Es ist ein unglaubliches Gefühl."

Gisin war mit 12 und damit zwei Nummern vor ihrer Landsfrau unterwegs, durfte sich also nur kurz über die Führung freuen. Neidig war sie es Flury aber nicht. "Ich bin überglücklich, hatte einen Super-Lauf", merkte sie im ORF-Interview an. "Ich habe gespürt, dass ich über dem letzten Sprung so hoch war. Ich habe gewusst, ich habe Glück mit dem Wetter, ich muss das nutzen."

ÖSV-Damen mit Wetterpech

Die hinter Veit nächstplatzierten OSV-Läuferinnen hatten es schwer: "Ich war kurz vor dem Ausfall, habe viel riskiert", erklärte Venier. "Es war schwierig zu fahren. Aber Skifahren ist ein Freiluftsport." Schmidhofer nahm sich für den Sonntag noch mehr Attacke vor. Hütter über ihre Fahrt: "Es hat mir die Tore verblasen, dass ich sie beim Fahren nicht mehr gesehen habe." Punkte holten auch noch Tamara Tippler (21./1,41), Stephanie Brunner (23./1,53) und Ramona Siebenhofer (27./1,84).

Die US-Amerikanerinnen Mikaela Shiffrin (20./1,37) und Lindsey Vonn (24./1,56) hatten nichts mit der Entscheidung zu tun, mit den Startnummern 6 bzw. 4 hatten sie ebenfalls Pech. Vonn wurde anschließend im Zielraum wegen Beschwerden - offenbar im Rücken - behandelt. Shiffrin behielt ihre überlegene Führung im Gesamt-Weltcup vor der diesmal sechstplatzierten Deutschen Viktoria Rebensburg.

Der Weltverband (FIS) hatte für den Samstag noch eine Entscheidung angekündigt, ob die am Freitag abgesagte Kombination am Sonntag nachgeholt wird. Es würde dann der Spezial-Super-G auch für die Kombination zählen und noch einmal ein Kombi-Slalom ausgetragen. Die Durchführung am Samstag war daran gescheitert, dass ein Sponsor das Preisgeld nicht aufbringen wollte bzw. konnte.

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