Traum-Comeback

Shiffrin gewinnt in Crans Montana

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Bei ihrem Blitz-Comeback war das US-Girl eine Klasse für sich.

Mikaela Shiffrin hat gleich beim Comeback-Rennen ihre Überlegenheit im Slalom wieder unter Beweis gestellt. Trotz zweimonatiger Verletzungspause gewann die 20-jährige Olympiasiegerin und Doppelweltmeisterin am Montag in Crans Montana bei schwierigen Bedingungen klar vor der Französin Nastasia Noens. Als Vierte verpasste Bernadette Schild beim besten Ergebnis seit langem einen Podestplatz knapp.

Das Ersatzrennen für Maribor, das Ende Jänner nach 25 Läuferinnen abgebrochen worden war, stand ganz im Zeichen der Rückkehr Shiffrins. Die US-Amerikanerin hatte sich Ende Dezember beim Einfahren für den Aare-Riesentorlauf in Schweden einen Innenbandriss und Haarriss im Knochen des rechten Knies und zugezogen und war ursprünglich sogar von einem Saisonende ausgegangen. Ein schnellerer Heilungsprozess sowie die Verschiebung des Maribor-Slaloms verhalfen der 20-Jährigen nun aber doch zu einer vorzeitigen Rückkehrer auf die Rennpiste.

Die Ausnahme-Rennfahrerin aus Colorado ließ trotz der langen Pause kaum Unsicherheiten erkennen und stellte gleich im ersten Durchgang mit Bestzeit die Zeichen auf Sieg. Auf dem steilen Hang setzte sich Shiffrin trotz des kurzen Laufs um fast drei Zehntel und mehr von Weltcup-Leaderin Frida Hansdotter sowie der zweifachen Saisonsiegerin Veronika Velez-Zuzulova (SVK) ab.

17. Sieg
Während ihre Verfolgerinnen dann in der Entscheidung sogar zurück fielen, reichte Shiffrin die 18. Laufzeit zum 18. Weltcupsieg, dem 17. im Slalom. Shiffrin ist damit seit gut einem Jahr in ihrer Spezialdisziplin unbesiegt.

"Ich war extrem nervös vor dem erstem Durchgang", gestand Shiffrin nach dem Rennen. Gebangt hatte sie um ihren Comeback-Sieg auch kurz, weil sie bei den schwierigen Warmwetter-Bedingungen auf der Piste, auf der in den Tagen zuvor alle Speedrennen abgesagt werden mussten, sogar einen Torfehler befürchtet hatte. "Es war so ein Kampf da herunter . . . ", gestand sie.

Shiffrin hatte vor ihrer Verletzung die Slalomszene dominiert wie einst Marlies Schild. In Crans siegte sie nun 0,45 Sek. vor Noens, die von Platz sechs noch zu ihrer besten Weltcup-Platzierung fuhr. Die Kanadierin Marie-Michele Gagnon kam als Dritte sogar von Platz elf noch auf das Podest, während die um die Slalom-Kugel kämpfenden Damen von Hansdotter (6.) über Sarka Strachova (7.) bis Velez-Zuzulova (10.) allesamt einen Dämpfer erlitten.

Traum-Comeback
"Das ist wirklich ein Traum-Comeback", jubelte Shiffrin im Ziel. Die härteste Zeit ihrer Verletzungspause seien die ersten zwei Wochen gewesen, erzählte sie. "Dann habe ich mich nur noch auf das Comeback konzentriert, Party gab es nicht."

Zum dritten Mal in Folge die Slalom-Kugel zu holen, ist bei 245 Punkten Rückstand auf Hansdotter sowie den nur noch drei ausständigen Bewerben in Stockholm (Parallel), Jasna und St. Moritz aber wohl Utopie. "Ich möchte einfach so viele Rennen wie noch möglich gewinnen", hat sich der US-Jungstar vorgenommen.

Shiffrin gewinnt in Crans Montana
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