Riskanter Poker

So schaffte Hirscher das Ski-Wunder

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Marcel Hirscher überraschte mit seinem sensationellen RTL-Comebacksieg.

Ganz große Sportler erkennt man auch daran, wie sie nach Comebacks zurückkommen - im Fall von Marcel Hirscher phänomenal! Der Salzburger pulverisierte die Konkurrenz beim RTL in Beaver Creek, nahm dem zweitplatzierten Henrik Kristoffersen trotz Fehler unfassbare 88 Hundertstel ab und das bei seinem RTL-Comeback nach Verletzungspause.

Zu Beginn der Woche soll der Ski-Superstar zwei Sekunden hinter den Kollegen zurück gelegen sein. "Es war richtig zach. Da haben mich die Jungs hergewatscht. Aber das hat mir geholfen. Das Team ist echt stark, da kann ich mich orientieren."

Wie schaffte es Hirscher innerhalb einer Woche diesen Rückstand aufzuholen? Rang 3 zur Halbzeit war für Hirscher bereits überraschend: "Aber man denkt gleich, wie man im 2. Durchgang das Maximum rausholen kann.“ Das Fragezeichen war die Kraft nach dem wochenlangen Trainingsrückstand: "So lange Läufe gehen an die Substanz, die konnte ich in der Vorbereitung nicht trainieren.“

Hirscher riskierte, wagte den Ski-Poker: "Im 2. Lauf haben wir brutal gepokert. Ich hab einen Ski genommen, den ich noch nie gefahren bin. Das ist aufgegangen und hat sich ausgezahlt."

Den Rückstand auf die Spitze konnte der Gesamtweltsupsieger nur mit großer UInterstützung aufholen. Der Star wurde von einem eigenen Team betreut, das ihm half die RTL-Abstimmung zu finden. "Den Rückstand konnte ich mit viel Erfahrung und einem Super-Team aufholen. Wir haben ganz schnell ein Mittel gefunden, um schneller zu werden".

Und: Hirscher ist bereits weiter als in Levi. Beim ersten Weltcuprennen hatte der Salzburger noch leichte Beschwerden. Der Rückfall von Rang 4 auf Rang 17 habe ihn nicht beunruhigt. "Ich habe gewusst, woran es gelegen hat. Meinen Fuß kann man mit damals auch nicht mehr vergleichen. Und ein paar Skitage mehr habe ich auch in den Beinen.“

Der Erfolg in Beaver Creek ist eine Mischung aus einem einzigartigen Talent und einem top-organisierten Team, das den Star unterstützt. Doch am Ende kann sich nicht einmal der strahlende Sieger selbst das Mega-Comeback erklären: "Es ist schon unlaublich und kaum zu fassen. Ich kann es schwer beschreiben, es ist alles so schräg. Es war am Anfang so zäh und wir haben jeden Tag einige Zehntel rausgefunden. Summa summarum erklärt es sich trotzdem nicht."

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