RTL in Sestriere

Worley siegt - ÖSV-Damen verbessert

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ÖSV-Damen konnten sich in Sestriere steigern.

Tessa Worley ist derzeit das Maß der Dinge im Riesentorlauf des alpinen Ski-Weltcups. Zwei Wochen nach ihrem Sieg in Killington setzte sich die Französin auch am Samstag in Sestriere durch und feierte ihren zehnten RTL-Weltcupsieg. Die Halbzeit-Führende Mikaela Shiffrin landete auf Rang sechs, behielt aber ihre Führung im Gesamtweltcup. Als beste ÖSV-Läuferin schaffte Stephanie Brunner Platz acht.

Für die Österreicherinnen gab es auch im achten Saisonrennen keinen Stockerlplatz - laut Statistik des ORF zum ersten Mal seit 32 Jahren. Die Ausfälle von Anna Veith und Eva-Maria Brem lassen sich nicht kompensieren. "Es ist ganz schwer zu verkraften, weil wir wollen, dass die Leute vorne sind", sagte ÖSV-Damenchef Jürgen Kriechbaum im ORF. "Wir müssen auch schauen, wo derzeit unsere Möglichkeiten liegen. In Abfahrt und Super-G sind sie da", sagte Kriechbaum, den der zweite Durchgang einigermaßen zufrieden stimmen konnte.

Brunner macht Riesen-Satz
Nach dem ersten Durchgang lag Brunner als beste ÖSV-Läuferin auf Rang 14 - es drohte ein ähnliches Ergebnis wie in Killington, wo nach Platz 16 von Michaela Kirchgasser unterm Strich das schlechteste Riesentorlauf-Ergebnis seit 14 Jahren stand. Doch im zweiten Lauf verbesserte sich die ÖSV-Truppe, angeführt von Brunner mit der fünftbesten Zeit. "Ich wollte einen soliden Lauf zeigen, ohne Fehler. Das ist mir gelungen", meinte die 22-jährige Tirolerin, die ihren vierten Top Ten-Platz schaffte. "Ich bin super happy mit dem achten Platz, es geht immer weiter vor. Man muss sich unter den Top 15 etablieren können."

Katharina Truppe erreichte mit Rang elf ihr bisher bestes RTL-Resultat im Weltcup, Slalom-Spezialistin Bernadette Schild holte sich mit Rang 16 sogar erstmals Weltcup-Punkte im Riesentorlauf. "Ich bin sehr, sehr glücklich. Es hätte noch besser laufen können, aber es ist richtig cool, dass ich das bestes Resultat herausfahren konnte", sagte die 20-jährige Truppe. Auch Schild freute sich. "Nach dem ersten Durchgang war ich sehr überrascht. Meine Trainingsleistungen sind nur so lala, umso schöner, wenn es im Rennen so gut geht", meinte die Salzburgerin. Michaela Kirchgasser war als 18. dagegen ganz und gar nicht zufrieden. "Ich weiß nicht, warum es im Training wirklich lässige Schwünge sind und im Rennen funktioniert es nicht richtig", ärgerte sich die routinierte Läuferin.

Zur Spitze fehlt noch ein Stück
Zur absoluten Spitze ist es ein weiter Weg. Die bildet derzeit Worley, die dank Laufbestzeit im zweiten Durchgang vor der Italienerin Sofia Goggia (0,15 zurück) und der Schweizerin Lara Gut (0,29) siegte. "Das ist ein wunderbarer Tag, die Piste, die Fans und ich konnte mein bestes Skifahren zeigen", freute sich die Französin. "Man muss bei jedem Rennen mehr pushen, aber ich hatte auch Spaß beim Fahren. Da es so eng war, wollte ich im zweiten Durchgang einen besseren Lauf zeigen. Ich musste attackierten", sagte die 27-Jährige im ORF-Interview. Im RTL-Weltcup baute Worley ihre Führung auf 55 Punkte auf Goggia aus.

Im Gesamtweltcup behielt Shiffrin mit acht Punkten Vorsprung auf Gut ihre Führung. Die 21-Jährige verpasste zwar ihren zweiten Riesentorlauf-Sieg nach Sölden 2014 (ex aequo mit Anna Veith), liegt aber noch acht Zähler vor Gut. Shiffrin hat in dieser Saison ein Mammutprogramm geplant, wegen ihrer Ambitionen, den Gesamtweltcup zu gewinnen, macht sie auch die Speedrennen mit. Das geht an die Substanz. "Ich bin ein bisschen müde. Aber ich wollte ausprobieren, wie das ist mit dem vielen Reisen ist, das machen andere ja schon immer und sind auch schnell", hatte Shiffrin schon nach dem ersten Durchgang gemeint.

Gut war keineswegs zufrieden, auch wenn sie ihre starke Serie fortsetzte. Bei ihren sechs Saisonstarts ist die Weltcup-Titelverteidigerin einmal ausgefallen und sonst immer unter den besten Vier gelandet. "Positiv ist, wenn man am Podest steht, auch wenn man skifahrerisches Können nicht gezeigt hat", erklärte die Schweizerin.

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