Neuer Karriere-Frühling

Kofler: "Es hat schwarze Tage gegeben"

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Skispringen als Kopfsache: "Wenn es sich auftut, kann es sehr schnell gehen".

Vierzehn Jahre nach seinem Debüt nimmt Andreas Kofler als abgeklärter Sportler einmal mehr die Vierschanzen-Tournee in Angriff. Der 32-Jährige war auf Höhenflügen und hat Tiefen durchtaucht. Nach zahlreichen Rückschlägen in den vergangenen Saisonen erlebt der Gesamtsieger von 2009/10 nun einen neuen Karriere-Frühling. Der dritte Rang von Engelberg war für ihn eine wichtige Bestätigung.

Kofler ist bei der 65. Tournee als einziger Skispringer der Olympia-Siegerteams von 2006 und 2010 dabei, er war Olympia-Zweiter im Einzel 2006 (0,1 Punkte hinter Thomas Morgenstern) und Vize-Weltmeister 2011 (hinter Morgenstern). Sein zwölfter und bisher letzter Weltcupsieg (Engelberg 2012) liegt allerdings vier Jahre zurück.

Karriere-Ende verworfen
Hartnäckige Formtiefs und Stürze bremsten Kofler seither immer wieder. Doch er ließ sich nicht unterkriegen, Gedanken an ein Karriere-Ende verwarf er. "Es hat schwarze Tage gegeben, da weiß man nicht, wie es weitergehen soll. Aber meine Liebe zum Sport ist so tief verankert. Wenn ich gesagt hätte, ich lasse es, dann würde mir etwas fehlen", sagte der Tiroler.

Nach zwei Wintern ohne großes Erfolgserlebnis im Sport (kein Einsatz bei WM 2013, 2015 und Olympia 2014) schloss sich Kofler im Sommer der zweiten ÖSV-Trainingsgruppe unter Florian Liegl an. "Da habe ich mich neu entwickelt und andere Blickweisen kennengelernt", erklärte Kofler in Oberstdorf. Er kämpfte sich ins Weltcupteam zurück und teilt nun mit einem seiner Trainingspartner, dem Tournee-Neuling Elias Tollinger, ein Zimmer.

Stimmung im Team war nicht immer gut

An seinen Tourneesieg 2009/10 habe er sehr schöne Erinnerungen, sagte Kofler, "abschneiden" könne er sich davon aber nichts. "Es muss sich fügen bei der Tournee. Der Sieg damals ist auch entstanden", betonte der Athlet aus Fulpmes. Die gute Stimmung im Team ("Das war nicht immer so") hilft ihm auf dem Weg zurück, Kofler nimmt die Konkurrenz am Freitag in Oberstdorf (16.45 Uhr) optimistisch in Angriff. "Ich kann mich richtig auf die Tournee freuen, ich gehe gelassen rein", sagte er.

Ein konkretes Ziel nannte der Tournee-Dritte von 2011/12 (nach den Tagesrängen 2, 2, 1 und 27) vor dem Auftakt jedoch nicht. "Das muss sich ergeben. Kleine Details machen viel aus, der Kopf spielt eine große Rolle. Wenn es sich auftut, kann es aber sehr schnell gehen."

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