Skispringen Lahti

Kraft springt knapp am Podest vorbei

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Stefan Kraft hat in Lahti als Vierter das Podest nur knapp verpasst.

Genau eine Woche nach seinem ersten Saisonsieg hat Kamil Stoch am Sonntag nachgelegt und das Skispringen in Lahti souverän gewonnen. Der polnische Halbzeitführende lag schließlich 17,2 Zähler vor Saisondominator Ryoyu Kobayashi, konnte in der Gesamtwertung freilich kaum Boden auf die klare Nummer eins aus Japan gutmachen. Für ÖSV-Adler Stefan Kraft blieb nach Platz zwei zur Halbzeit nur Rang vier.
 

Stoch mit 20 Punkten vor Kobayashi

Das Rennen an der Spitze des Weltcups ist freilich kaum spannender geworden. Stoch, Gesamtsieger 2017/18, hat nur 20 Punkte auf den führenden Kobayashi gutgemacht. Acht Springen vor Schluss fehlen ihm 431 Zähler auf den Japaner. Kraft liegt als Dritter weitere 62 Punkte dahinter.
 

Kraft: "Ein guter Wettkampf"

"Ein guter Wettkampf, ein cooles Wochenende", resümierte Kraft, der am Samstag mit dem Team triumphiert hatte. Dass auch er im zweiten Durchgang leicht nachließ und noch drei Punkte hinter den drittplatzierten Norweger Robert Johansson zurückfiel, ließ den Salzburger eher kalt. "Mir hat auch der zweite Sprung gut gefallen. Es ist in Lahti so: Entweder es packt dich an und es geht richtig dahin oder du merkst nicht viel. Das hat sich jetzt ein bisschen schwieriger angefühlt", meinte er zu den wechselnden Bedingungen.
 

"Lieber jetzt Vierter als in zwei Wochen"

"Ich bin lieber jetzt Vierter als in zwei Wochen", meinte er augenzwinkernd im Hinblick auf die WM in Seefeld ab 19. Februar. Die Generalprobe in Willingen, wo am Freitag, Samstag und Sonntag inklusive eines Teamspringens drei Wettkämpfe am Programm stehen, findet mit seiner Beteiligung statt. "Ich würde schon gern nach Willingen fahren. Ich fühle mich gut und weiß nicht, warum ich trainieren gehen sollte", sagte der zweifache Weltmeister von 2017 in Lahti.
 
Wie schon beim Sieg im Teamspringen zeigte sich der ÖSV mannschaftlich durchaus respektabel: Alle sieben Athleten sprangen in den zweiten Durchgang, die Top-Leute fielen dort aber alle zurück. Am meisten dürfte sich wohl Michael Hayböck geärgert haben. "Es war nicht schlecht, aber vielleicht sind die Pferde mit mir ein bisschen durchgegangen. Wenn man Vierter ist, riecht man schon ein bisschen das Stockerl", meinte er im ORF zu seiner "Übermotivation" im zweiten Durchgang, in dem er vom vierten auf den 13. Platz zurückfiel.
 

Aschenwald als Elfter zweitbester Österreicher

Philipp Aschenwald war als Elfter schließlich zweitbester ÖSV-Springer, untermauerte nach Platz sieben in Oberstdorf seine gute Form. Jan Hörl wurde 20., Manuel Fettner 23., Clemens Aigner 26. Wenig glücklich wirkte Gregor Schlierenzauer, der bei seinem Weltcup-Comeback nach fast zwei Monaten zwar in den zweiten Durchgang segelte, dort aber nur Letzter wurde. "Das war leider der schlechteste Sprung des Wochenendes. Ich war sicher nicht von den Bedingungen begünstigt. Aber das soll keine Ausrede sein", erklärte der Weltcup-Rekordsieger, der am Samstag mit dem Team ein lang ersehntes Erfolgserlebnis feiern konnte.
 
Springer-Cheftrainer Andreas Felder zeigte sich vor allem mit seiner derzeit einzigen WM-Hoffnung Kraft "sehr zufrieden. Er hat auch im zweiten Durchgang einen super Sprung gezeigt, obwohl er die mit Abstand schlechtesten Bedingungen gehabt hat", erklärte der Weltmeister von 1987.
 


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