Garmisch-Watschn

ÖSV-Krise: Harte Kritik an Heinz Kuttin

Teilen

ÖSV-Adler kassierten beim Neujahrs-Springen eine historische Watschn.

Unsere Superadler sind weiter im Sinkflug. Nach neun von 23 Bewerben sind Stefan Kraft & Co. noch immer sieglos. Da reiht sich das Ergebnis beim Neujahrs-Springen in Garmisch-Partenkirchen nahtlos in die schlechte Bilanz ein. Erstmals seit 1979 (!) schafften es mit Gregor Schlierenzauer und Michael Hayböck nur zwei Skispringer in das Finale der besten 30 Athleten.

Heinz Kuttin möchte sich damit nicht allzu lange beschäftigen: "Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken und weiterarbeiten. Wir werden jetzt nicht viel analysieren, es fehlt einfach die Lockerheit." Positiv hob der Trainer indes die Leistung von Gregor Schlierenzauer und Michael Hayböck hervor: "Gregor hat es richtig gut gemacht, Michi steigert sich auch sukzessive."

Doch damit werden sich die erfolgsverwöhnten Fans nicht lange zufriedengeben. Zur Erinnerung: Im letzten Jahr räumte Stefan Kraft noch alle Trophäen ab, aktuell schaffte er es aber nicht mehr ins Garmisch-Finale. Kuttin: "Es ist ganz bitter, dass Stefan jetzt weg ist. Der Druck war groß, er ist im Team ziemlich alleine dagestanden."

Pointner: "Es ist befremdend"

Bereits vor Garmisch hatte Alexander Pointner, erfolgreichster Coach der Geschichte und Macher der "Super-Adler", harte Kritik an Kuttin geübt: "Es ist befremdend, wenn der Cheftrainer nicht selbst am Trainerturm steht, sondern sich von einem Co-Trainer vertreten lässt. Dabei kann es wie etwa in der Quali von Oberstdorf, wo es mehrmals Verlängerungen und Verkürzungen im Anlauf gab, zu entscheidenden Situationen kommen. Da hätte etwas passieren können - und da braucht man da oben den Chef, der Verantwortung übernimmt."

Pointner wurde einst kritisiert, dass er sich zu sehr ins Rampenlicht drängte. Er habe das jedoch bewusst gemacht, "damit den Rest abgeschirmt. Heute ist das nicht so. Weil es keine Ansprechperson gibt, gehen Fragen, warum es im Team nicht läuft, an die Adresse von Kraft. Er muss Rede und Antwort stehen, obwohl das gar nicht seine Aufgabe ist. Das ist eine unnötige Belastung."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.